Zu DDR-Zeiten entstanden dort sogenannte Indianistik-Vereine: Der »Wilde Osten« war geboren. Und das Eintauchen in die fremde Kultur wurde weit mehr als ein aufwändig gepflegtes Hobby. Hier konnte man dem Alltag zwischen Arbeit, Politik und Zweiraumwohnung entfliehen und die Idee von einer besseren Gesellschaft nach Feierabend und an den Wochenenden gemeinsam leben. Man tauschte Spargel gegen Leder, stellte mit viel Liebe zum Detail Outfits und Tipis her, lernte Tänze und andere Fertigkeiten. Die Indianer des Ostens erschufen sich in einer Nische im Reservat DDR »unter den drei großen KMs: Karl Marx. Karl May. Kein Material« eine exotische Parallelwelt. Ihre Geschichten erzählen von der Sehnsucht nach Freiheit, Natur und Abenteuer und vom Entstehen und Wachsen einer Gemeinschaft, die, wenn auch nicht offensiver Widerstand gegen das System, so doch Gegenentwurf zu den bestehenden Verhältnissen war.
Eine theatrale Reise in die faszinierende Welt der ELBINDIANER.
Weitere Infos und Rahmenprogramm auch unter www.nyxnetz.de/elbindianer
Regie Nina Gühlstorff | Bühne und Kostüme Petra Wilke | Produktionsleitung Christoph Öhl | Video Max Görgen | Mit Franziska Beyer, Nele Jung, Helga Werner, Albrecht Goette, Nikolai Plath, Andreas Weise und anderen Dresdner Indianern
Weitere Vorstellungen am 8. und 21. November 2008, jeweils 20.00 Uhr