Der war bis vor kurzem Türsteher, doch nachdem er in eine bewaffnete Auseinandersetzung geriet, hat der Familienvater sich einen neuen Job gesucht. Er bewacht jetzt Kunst. Nötig wird das durch den besonders kontroversen Charakter eines neuen Objekts in der Galerie: »NippleJesus«. Ein Bild ist das, eine Darstellung der Leiden Christi am Kreuz, wie man sie in jeder Kirche finden kann. Nur dass dieses Bild eine Collage aus tausenden von Fotoschnipseln ist, die alle nur ein Motiv haben: Brustwarzen. Dieses Bild also soll Dave bewachen – das heißt er sollte.
Denn Dave erzählt uns seine Geschichte in der Rückschau, und »NippleJesus« ist inzwischen zerstört worden. Wie es zur Zerstörung kam und wie der Türsteher, der in seinem Leben noch nie in einer Galerie war, ein sehr spezielles Verhältnis zu moderner Kunst und modernen Künstlern entwickelt, erzählt Hornby in einem klugen Monolog. Dass er dabei den Kunstmarkt und seine oft absurden Mechanismen mit aufs Korn nimmt, macht Daves
Erzählung zu einer intelligenten und witzigen Auseinandersetzung mit dem
Kunstbetrieb.
Bea Tinzmann, derzeit noch Regieassistentin an diesem Haus, präsentiert
mit »NippleJesus« ihre erste Regiearbeit.
Mit Philippe Goos
Regie Bea Tinzmann
Raum Christel Bergmann
Kostüm Johanna Krause
Dramaturgie Robert Koall
»NippleJesus« ist veröffentlicht in »Speaking With the Angel«, herausgegeben
von Nick Hornby, © 2001 by Kiepenheuer & Witsch. Erlöse aus dem Verkauf des Buchs und der Theater-aufführung gehen an den Treehouse Trust London, eine Stiftung zur Förderung autistischer Kinder, deren Mitbegründer Nick Hornby ist. www.treehouse.org.uk