Der Film wurde nach seinem Erscheinen erst mit Missfallen aufgenommen und löste ziemliche Kontroversen aus, weil er den Nationalsozialismus scheinbar zu leichtfertig behandelte. Ihm wurde vorgeworfen, sich über das Leiden der Polen lustig zu machen. Zeigte er doch eine polnischeTheatergruppe im besetzten Warschau und ihre heiterkeitserregende Konfrontation mit Hitlers Gestapo. Ernst Lubitsch schrieb daraufhin einen Artikel in der NewYorkTimes, in dem er Folgendes festhielt: „Ich gebe zu, dass ich nicht die Methoden gebraucht habe, die man normalerweise verwendet, wenn man Nazi-Terror darstellen will. Keine Folterkammer wird gefilmt, keine Prügel werden gezeigt, keine Nahaufnahmen von Nazis, die mit den Augen rollen und Spaß dabei haben, ihre Peitschen zu schwingen. Meine Nazis sind anders, sie haben diese Phase schon lang hinter sich gelassen. Brutalität, Prügel und Folter sind zu ihrer täglichen Routine geworden. Sie reden darüber in der gleichen Art und Weise, wie ein Verkäufer über seine Ware reden würde. Ihre Witze spielen sich in Konzentrationslagern ab, ihr Humor speist sich aus dem Leid ihrer Opfer.“
Doch Sein oder Nichtsein ist nicht nur eine Satire, sondern auch ein Hohelied auf den unbezwingbaren Mut und Humor der Menschen im Angesicht des Unglücks.
Ernst Lubitsch (1892–1947) gilt als einer der großen Wegbereiter des populären Kinos. Der legendäre „Lubitsch touch“ ist nach wie vor unerreicht. Dieses Markenzeichen seiner mitunter frivolen Gesellschaftskomödien bestand darin, nicht alle Details der Handlung zu zeigen, sondern es dem Zuschauer zu überlassen, die Handlung zu vervollständigen. Im damals sittenstrengen Amerika mit seinen scharfen Zensurbestimmungen vermochte Lubitsch auf diese Art durchaus gewagte Situationen und Doppeldeutigkeiten in die Handlung zu integrieren, ohne dabei ins Schlüpfrige oder Vulgäre abzurutschen.
Nach dem gleichnamigen Film von Ernst Lubitsch
Drehbuch von Edwin Justus Mayer und Melchior Lengyel
Regie
Peter Wittenberg
Bühnenbild und Kostüme
Florian Parbs
Musik
Wolfgang Siuda
Josef Tura, Schauspieler
Gregor Bloéb
Maria Tura, Schauspielerin, Frau von Josef
Nina Proll
Stanislaw Sobinsky, polnischer Fliegeroffizier
Stefano Bernardin
Dowasz, Schauspieldirektor
Peter Scholz
Anna, Garderobiere, Souffleuse, gute Seele
Susanna Wiegand
Rowicz, zweiter Schauspieler
Siegfried Walther
Bronski, Chargenspieler
Ljubiša Lupo Grujčić
Grünberg, Chargenspieler
Gideon Singer
Junger Grünberg, Sohn von Grünberg
Samuel Jung / Simon Jung
Walowski, Staatsdiener der Zensurbehörde
Friedrich Schwardtmann
Professor Silewski, Spion für die Gestapo
Oliver Huether
Gruppenführer Erhardt, Mitglied der Gestapo
Martin Zauner
Sturmführer Schulz, Mitglied der Gestapo
Fabian Stromberger
SS-Standartenträger
Robert Hager,
Lukian Guttenbrunner,
Benjamin Vanyek,
Dominik Hell-Weltzl