Ihre Königin, Penthesilea, verliebt sich in Achill und versucht ihn zu besiegen. Doch in einem Kampf wird sie verletzt und von Achill besiegt; doch da bewusstlos, weiß sie hiervon nichts. Ihre Dienerin Prothoe beschwört Achill, sich im nächsten Gefecht besiegen zu lassen. Penthesilea aber führt den Kampf gnadenlos bis zum Ende und tötet Achill in wilder Raserei. Als sie ihre Tat realisiert, begeht sie Selbstmord.
Regisseur Jan Steinbach erzählt den Fall Penthesilea. Aus der Rückschau versuchen die Akteure, das unfassliche Geschehen zu begreifen. Wie kam es dazu, dass Krieg und Liebe, Verstand und Gefühl, diese unvereinbaren Prinzipien, die Heinrich von Kleist in seinem Text so radikal aufeinanderprallen lässt, die handelnden Figuren wie in einem Sturm hinwegreißen konnten? Warum verkehrten sich alle Gewissheiten, wurden Worte zu Taten, Küsse zu Bissen?
Erst 65 Jahre nach Kleists Suizid im Jahre 1811 wurde dieser Klassiker über Leidenschaften, die sich in Maßlosigkeit und Wahn verlieren, uraufgeführt. Ein Text, der von der erschreckenden Abgründigkeit der menschlichen Psyche erzählt.
JAN STEINBACH | Regie Jahrgang 1976, studierte Germanistik, Anglistik und Philosophie in Kassel sowie Theaterregie an der HfMDK in Frankfurt. Während des Studiums assistierte er am Jungen Theater Göttingen, am 7 Stages Theatre, Atlanta, und am Thalia Theater Hamburg bei Andreas Kriegenburg. 2009 nahm er am Lincoln Center Directors Lab in New York teil. Seit 2007 inszeniert er an den Stadt- und Staatstheatern in Wiesbaden, Greifswald, Stendal, Meiningen, Kaiserslautern, Kiel und Wilhelmshaven. Mit seiner Inszenierung von Goethes STELLA wurde er 2010 für den Deutschen Theaterpreis „Der Faust” nominiert. Er inszeniert 2015/16 erstmals am Vorarlberger Landestheater.
Regie Jan Steinbach
Bühne Frank Albert
Kostüm Lisa Däßler
Dramaturgie Dirk Olaf Hanke
Penthesilea Hanna Binder
Achilles Felix von Bredow
Prothoe Isabel Hindersin
Meroe Alexandra Riemann
Asteria Camilla Nowogrodzki
Odysseus Mathias Kopetzki
Diomedes Markus Subramaniam
Antilochus Maximilian Laprell
MATINEE: 13. September 2015, 11.00 Uhr, T-Café
WEITERE VORSTELLUNGEN: 22/09, 07/10, 10/10, 15/10, 25/10, 30/10, 19.30 Uhr, Grosses Haus
STÜCKEINFÜHRUNGEN: 07/10, 30/10, 18.45 Uhr, Kleines Haus