Seit er einstens versuchte, Mitglied der Gralsritterschaft zu werden und schmählich abgewiesen wurde, trachtet der mächtige Zauberer Klingsor mit allen Mitteln nach dem Besitz des Grals. Um den feindlichen Heiden zu bekämpfen dringt Amfortas in dessen Zauberreich ein und erliegt dort selbst den Verführungskünsten einer wunderschönen Frau, zudem entreißt ihm Klingsor den Heiligen Speer und fügt Amfortas damit eine sich nicht mehr schließen wollende Wunde zu. Laut einer Verheißung wird der Gralskönig von seinen qualvollen Leiden erst durch den „durch Mitleid wissend reinen Toren“ erlöst werden. Der gänzlich unwissend naive Parsifal könnte dieser reine Tor sein. Zunächst stellt er die Mitleidsfrage jedoch nicht und erst nach langen Jahren harter Kämpfe und vieler Irrfahrten bringt er der Gralsgesellschaft die Erlösung.
Mit seinem „Parsifal“ verabschiedete sich Richard Wagner von der Welt. Ein Jahr vor seinem Tod uraufgeführt, zieht der Komponist in dieser Oper die Summe seines über fünfzig Jahre währenden musikdramatischen Schaffens. Wie er es selbst formulierte wollte er mit diesem Werk „den Kern der Religion retten“ und verband hierzu christliche Mythen mit buddhistischen Motiven und setzte sich weiterhin in seinem Libretto mit der Philosophie Schopenhauers auseinander.
„Mit Ovationen feierte das Publikum im Kroatischen Nationaltheater Zagreb die Premiere des „Parsifal““ (Freie Presse, 31. März 2011), der in einer internationalen Kooperation zwischen Würzburg und Zagreb entstand.
"Parsifal" ist eine Würzburger Erstaufführung. Zum ersten Mal in der über 200-jährigen Geschichte des Hauses ist Richard Wagners letztes Bühnenwerk am Mainfranken Theater Würzburg auf der Bühne zu erleben.
Gleichzeitig ist es die letzte Produktion des amtierenden
Generalmusikdirektors Jonathan Seers in seiner Funktion.
Bühnenweihfestspiel in drei Aufzügen, Text vom Komponisten
In Kooperation mit dem kroatischen Nationaltheater Zagreb
Gefördert vom Richard-Wagner-Verband-Unterfranken
Musikalische Leitung: Jonathan Seers
Inszenierung: Kurt Josef Schildknecht
Bühne: Rudolf Rischer
Kostüme: Gera Graf
Licht: Roger Vanoni
Choreinstudierung: Markus Popp
Dramaturgie: Christoph Blitt
Amfortas Joachim Goltz
Titurel Oliver Munique a. G.
Gurnemanz Claudius Muth
Parsifal Paul McNamara a. G.
Klingsor Johan F. Kirsten
Kundry Karen Leiber
Erster Gralsritter Yong Bae Shin
Zweiter Gralsritter Herbert Brand
Erster Knappe Anna Nesyba a. G.
Zweiter Knappe Sonja Koppelhuber
Dritter Knappe Maximilian Argmann a. G.
Vierter Knappe Nicholas Shannon
Klingsors Zaubermädchen:
Erste Gruppe: Silke Evers, Anja Gutgesell,
Barbara Schöller
Zweite Gruppe: Jinsook Lee a. G., Anna Nesyba a.G., Sonja Koppelhuber
Stimme aus der Höhe Karen Leiber
Opernchor und Extrachor des Mainfranken Theaters Würzburg
Komparserie des Mainfranken Theaters Würzburg
Philharmonisches Orchester Würzburg