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"Roméo et Juliette" von Charles Gounod im Opernhaus Zürich

Premiere: 10 Apr 2023, 19.00

Julia küsst den leblosen Romeo ein letztes Mal, dann ersticht sie sich. Bei Shakespeare gibt es für das berühmteste Liebespaar der Theatergeschichte keinen wortreichen Abschied. Der tiefreligiöse französische Komponist Charles Gounod hingegen schliesst seine Oper Roméo et Juliette mit einem Duett: In einem lyrischen Aufschwung voller Ekstase singen sich die Liebenden in den gemeinsamen Tod, den sie als Erlösung empfinden; zuletzt bitten sie Gott um Vergebung.

 

Copyright: Herwig Prammer

Es ist das letzte von insgesamt vier grossen Duetten in diesem Drame-lyrique, das sich ganz der inneren dramatischen Entwicklung dieser tragischen Liebesbeziehung widmet. Roméo et Juliette ist nach dem Erfolgswerk Faust Gounods bedeutendste Oper. Während der Pariser Weltausstellung von 1867 wurde sie uraufgeführt und war mit über 100 Vorstellungen ein grosser Erfolg. Dank ihrer attraktiven Gesangspartien nimmt sie auch heute einen festen Platz im französischen Repertoire des 19. Jahrhunderts ein.

In der Zürcher Neuproduktion hoffen wir, mit der Sopranistin Julie Fuchs und dem Tenor Benjamin Bernheim ein stimmliches und darstellerisches Traumpaar präsentieren zu können: Beide haben ihre Karrieren am Opernhaus Zürich begonnen und gehören inzwischen zu den grossen Namen in der internationalen Opernszene. Beide stammen aus Frankreich und widmen sich immer wieder mit Hingabe dem französischen Repertoire. Benjamin Bernheim hat auf seinem ersten, sehr erfolgreichen Soloalbum mit der Roméo-Arie «Ah! Lève-toi, soleil» bereits bewiesen, wie sehr ihm die Partie des schwärmerisch jugendlichen Liebhabers liegt. Julie Fuchs, deren Auftritte für stimmliche Virtuosität, musikalische Intelligenz und eine stupende Bühnenpräsenz stehen, war in Zürich schon in vielen verschiedenen Rollen zu erleben. Mit ihrem Rollendebüt als Juliette zeigt sie nun ihre französische Seite und eröffnet den Abend mit einer der berühmtesten Arien der Gounod-Oper, dem Walzer «Je veux vivre».

Für die szenische Interpretation dieser Oper kehrt der amerikanische Regisseur Ted Huffman zurück ans Opernhaus Zürich, wo er bereits mit Puccinis Madama Butterfly eine Liebestragödie auf die Bühne gebracht hat.

Drame-lyrique in 5 Akten
Libretto von Jules Barbier und Michel Carré
nach der Tragödie von William Shakespeare
In französischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.

Musikalische Leitung Roberto Forés Veses
Inszenierung Ted Huffman
Bühnenbild Andrew Lieberman
Kostüme Annemarie Woods
Lichtgestaltung Franck Evin
Choreinstudierung Ernst Raffelsberger
Choreografie Pim Veulings
Dramaturgie Fabio Dietsche

Juliette
Julie Fuchs
Roméo
Benjamin Bernheim
Frère Laurent
Brent Michael Smith
Le Comte Capulet
David Soar
Mercutio
Yuriy Hadzetskyy
Stéphano
Svetlina Stoyanova
Tybalt
Omer Kobiljak
Gertrude
Katia Ledoux
Le Duc de Vérone
Valeriy Murga
Le Comte Paris
Andrew Moore
Gregorio
Jungrae Noah Kim
Benvolio
Maximilian Lawrie
Tänzerinnen und Tänzer
Alison Duarte
Maarten Krielen
Davide Pillera
Roberto Tallarigo
Sina Friedli
Elena Paltracca
Alice White
Oriana Zeoli
Philharmonia Zürich
Chor der Oper Zürich
Statistenverein am Opernhaus Zürich

Vorstellungen vom 13 Apr bis 18 Mai 2023

 

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