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"Rusalka", Lyrische Oper von Antonín Dvořák, Staatsoper Hannover

Premiere Sa, 11.03.2023 / 19:30 Uhr Opernhaus / anschließend Premierenfeier

Das archaische Motiv der Melusinen, Undinen, Nixen und Wassernymphen, die im Gegensatz zur „realen“ Welt der Menschen stehen, existiert in unterschiedlichen Kulturkreisen: Zwei Welten, die aneinander leiden, die sich aber auch in der jeweiligen Andersartigkeit nacheinander sehnen.

 

Copyright: Daniel Pilar

Rusalka ist in Liebe zu einem Menschen entbrannt. Sie ist bereit, einen hohen Preis zu bezahlen, um das vertraute Wasser hinter sich lassen und die fremde Sphäre der menschlichen Wesen betreten zu dürfen. Denn dafür, dass sie statt ihres Fischschwanzes zwei Beine erhält, verliert sie ihre Stimme. Damit ist ihre Liebe zu einem menschlichen Prinzen wahrlich unaussprechbar geworden und durch die Unmöglichkeit einer gemeinsamen Kommunikation zum Scheitern verurteilt. Rusalka selbst kann diese ihr fremde Welt mit ihren eigenen Gesetzen weder verstehen noch kann sie verstanden werden, wodurch sie unvermeidlich zur Außenseiterin wird. Als sie enttäuscht und unerlöst zu den Ihren zurückkehrt, ist die zerstörerische Kraft von Liebe, die Welten sprengt und ins Nichts stürzt, bereits entfesselt.

Antonín Dvořáks Oper ist eine lyrische Erzählung darüber, wie das empfindsame Individuum an der beschleunigten und effizienten Welt scheitert, deren Regelwerk es nicht kennt. Liedhafte Momente, die vor allem den Figuren der Wasserwelt zugeteilt sind, wechseln sich mit Arien-Passagen ab, deren Form die konventionelleren Figuren der Menschen rahmt. Das Kolorit slawisch-böhmischer Volksmusik ist ebenso zu hören wie die Charakterisierung der Protagonist:innen durch Leitmotive. Die Regisseurin Tatjana Gürbaca inszeniert an den großen Opernhäusern Europas und wird wegen der psychologischen Genauigkeit und der erzählerischen Kraft ihrer Arbeiten gefeiert. Sie wurde von der Zeitschrift Opernwelt zur „Regisseurin des Jahres“ gewählt und arbeitet zum ersten Mal an der Staatsoper Hannover.

Libretto von Jaroslav Kvapil
Die Produktion entstand für English National Opera und Les Théâtres de La Ville de Luxembourg.
Szenische Realisierung an der Staatsoper Hannover
In tschechischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren

Musikalische Leitung Stephan Zilias
Inszenierung Tatjana Gürbaca
Bühne, Licht Klaus Grünberg
Mitarbeit Bühne Anne Kuhn
Kostüme Barbara Drosihn
Chor Lorenzo Da Rio
Dramaturgie Sophia Gustorff

Prinz Gerard Schneider
Fremde Fürstin Magdalena Anna Hofmann
Rusalka Kiandra Howarth
Wassermann Shavleg Armasi / Daniel Miroslaw
Ježibaba Monika Walerowicz
Heger Luvuyo Mbundu
Küchenjunge Nina van Essen
Erste Elfe Petra Radulović
Zweite Elfe Beatriz Miranda
Dritte Elfe Freya Müller
Jäger Lluís Calvet i Pey / Peter O'Reilly

Chor der Staatsoper Hannover,
Bewegungschor der Staatsoper Hannover,
Niedersächsisches Staatsorchester Hannover

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