Linientreue Kulturbürokraten, gewissenhafte Verwaltungsangestellte und ehrenhafte Parteifunktionäre entpuppen sich plötzlich als spießige, raffgierige und talentlose Kleinbürger, die nur den eigenen Vorteil im Sinn haben. Auf ihrem Streifzug durch Moskau befreien Voland und sein Gefolge, zu dem auch ein schwarzer sprechender Kater namens Behemoth zählt, schließlich auch den Meister, den namenlosen Verfasser eines unveröffentlichten Romans über Pontius Pilatus.
Mit dem erst 25 Jahre nach seinem Tod erschienenen Roman "Der Meister und Margarita" hat der russische Autor Michail Bulgakow (1891-1940) einen Klassiker der Weltliteratur geschrieben, der viele Genres und Themen in sich vereint: eine schonungslose Satire auf die Stalin-Ära und überhaupt auf alle totalitären Systeme, einen Künstler-Roman und ein fantastisches Märchen, das überdies noch einen Gottesbeweis erbringt.
In dieser Fassung spielt Corinna Harfouch den Magier Voland. Regie führt Christian Weise, der mit Corinna Harfouch in Stuttgart bereits bei "Herr Ritter von der traurigen Gestalt" (2006) zusammengearbeitet hat. Zuletzt inszenierte er für das Schauspiel Stuttgart "Die Nibelungen" und "Was ihr wollt". Mit "Der Meister und Margarita" setzen wir unsere Auseinandersetzung mit dem Werk Bulgakows fort, die in der Spielzeit 2009/2010 mit Sebastian Baumgartens Inszenierung von "Die Flucht" begann.
Regie: Christian Weise, Bühne: Volker Hintermeier, Kostüme: Andy Besuch, Musik: Jens Dohle, Puppenbau: Franziska Müller-Hartmann, Filmanimation: Julia Oschatz, Dramaturgie: Christian Holtzhauer
Mit: Sebastián Arranz, Johannes Benecke, Jens Dohle, Corinna Harfouch, Toni Jessen, Boris Koneczny, Radha Mateva, Lotte Ohm, Philipp Otto, Lukas Rüppel, Cornelius Schwalm, Michael Stiller, Nadja Stübiger, Kora Tscherning
Vorstellungen nur bis 6. März 2011