Mehr als futsch: er steckt - allen rechtzeitigen Warnungen seines Verwalters zum Trotz - tief in der Kreide. Doch nun können ja die vormals Beschenkten, die Genossen der gepflegten Gelage, beweisen, was sie wert sind…
Nichts, wie sich erweist. Wer einst in froher Erwartung satter Renditen von Herzen gern und jederzeit Kredit gewährte, gibt sich und seine Börse, wer hätte es gedacht, schlagartig zugeknöpft! Und Timon, der gute Mensch (ach was: Gott) von Athen, der edle Menschenfreund, mutiert auf der Stelle
zu Timon, dem einsamen Menschenhasser. Waidwund zieht er sich in Waldes Einsamkeit zurück,
Sturzbäche irrwitziger Verwünschungen ausschäumend, rasend, hemmungslos im allumfassenden Vernichtungswahn.
Doch wie 's der Teufel will: Seine Nahrungssuche führt ihn pfeilgrad zu Edelmetall; abermals steht die Welt bei ihm auf der Matte (vor der Höhle); einmal mehr bringt Timon den Mammon unter die Menschheit: dieses Mal zweckgebunden…
Shakespeares Athen, das London meint, strotzt von Schmeichlern, Heuchlern und Schmarotzern.
Geld ist die Währung für alles und alles ist Ware - außer so 'Gedöns' wie Weisheit und Liebe: die sind Mangelware… in Timons Welt…
mit
Andreas Seyferth | Astrid Polak | Catalina Navarro Kirner Daniel Pietzuch | Sven Schöcker | Alexander Wagner
Übersetzung + Regie: Margrit Carls
Assistenz: Nilgün Bakir
Körperspieltraining: Boris Ruge
Kostüm: Johannes Schrödl
Klang: Kai Taschner
Licht: Jo Hübner
Karten unter 089 / 834 20 14 oder
www.theaterviellaermumnichts.de