Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Städtische Theater Chemnitz: EIN EHEMANN VOR DER TÜR, Opérette-bouffe von Jacques OffenbachStädtische Theater Chemnitz: EIN EHEMANN VOR DER TÜR, Opérette-bouffe von...Städtische Theater...

Städtische Theater Chemnitz: EIN EHEMANN VOR DER TÜR, Opérette-bouffe von Jacques Offenbach

Premiere am 16. Oktober 2020, 20.30 Uhr im Opernhaus Chemnitz

Florian Specht flieht über die Dächer vor einem rasenden Ehemann, mit dessen Gattin er sich gerade hat in flagranti erwischen lassen, und plumpst – vom Regen in die Traufe – durch einen Schornstein in das Zimmer Susannes, der Braut seines Gläubigers Martin Preller. Susanne hat sich dort mit ihrer Freundin Rosine eingeschlossen, weil es – ausgerechnet am Hochzeitstag – Krach mit Martin gibt. Just in diesem Augenblick steht der Bräutigam vor der Tür und will sich mit Susanne aussöhnen. Die Situation ist prekär – wohin mit Florian? Alle Wege sind versperrt, der Sprung aus dem dritten Stock auf die Straße brächte den sicheren Tod. In der Not kommt doch noch die rettende Idee und gleichzeitig kann Martin ein kleine Lektion erteilt werden.

 

Als Jacques Offenbach 1855 in Paris sein erstes eigenes Theater eröffnete, wurde der Grundstein zur außergewöhnlichen Karriere des Komponisten gelegt, der der Operette als neuer Gattung des Musiktheaters den Weg ebnete und der Gesellschaft seiner Zeit klug den Spiegel vorhielt. Im Schatten seiner umfangreicheren Stücke und vor allem seines Meisterwerks Orpheus in der Unterwelt stehen Offenbachs über 50 Einakter, mit denen er sich trotz der restriktiven Theaterpolitik der französischen Hauptstadt quasi über Nacht einen Namen gemacht hatte. Nicht nur die einfachen Leute zog er damit magisch an, auch Bürgertum und Adel drängten sich an die Kassen – obwohl oder gerade weil seine Miniaturen pointiert die gesellschaftlichen Konventionen in frechen Libretti und eingängigen Melodien aufs Korn nahmen.

Mit Ein Ehemann vor der Tür kommt nun ein Einakter in Chemnitz zur Aufführung, der ein atemloses Versteckspiel vorführt und doch auch allzu Menschliches nicht vermissen lässt. Die buffoneske Handlung verspricht Spannung und Spaß bis zur letzten Minute und zeigt u. a. Offenbachs modernen und realistischen Blick auf die Frau. Sascha Theis, der ab der Spielzeit 2020/2021 als Regieassistent an der Oper Chemnitz engagiert ist, stellt sich mit dieser Produktion sogleich auch als Regisseur vor.

Opérette-bouffe in einem Akt von Jacques Offenbach
Libretto von Alfred-Charlemagne Delacour und Léon Morand
Deutsch von Gunter Selling

Musikalische Leitung: Dan Raţiu
Inszenierung: Sascha Theis
Bühne und Kostüme: Claudia Weinhart
Dramaturgie: Christiane Dost

Mit: Thomas Kiechle (Florian Specht), Marlen Bieber (Susanne), Katharina Baumgarten (Rosine),
Andreas Beinhauer (Martin Preller)
Am Flügel: Dan Raţiu
Violine: Ovidiu Simbotin

18.10.2020, 19:30 Uhr
25.10.2020, 14:30 Uhr
30.10.2020, 19:30 Uhr
06.11.2020, 19:30 Uhr
08.11.2020, 19:30 Uhr
18.11.2020, 19:30 Uhr
Im Rangfoyer des Opernhauses

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 13 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

REIZVOLLES SPIEL MIT KLASSISCHEN FORMEN -- Konzertabend beim deutsch-türkischen Forum mit Gülsin Onay und Erkin Onay im Hospitalhof STUTTGART

Sie ist Staatskünstlerin der Türkei und eine renommierte Pianistin: Gülsin Onay. Sie trat auch mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks auf. Zusammen mit ihrem Sohn Erkin Onay (Violine)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

SZENEN OHNE ILLUSIONEN -- "Tosca" von Giacomo Puccini in der Staatsoper Stuttgart

Kann Kunst unsere Wirklichkeit beeinflussen? Diese Frage steht als zentrales Thema im Zentrum der Inszenierung von Willy Decker, dessen Figuren sich in Puccinis "Tosca" in einem schwarzen Kasten…

Von: ALEXANDER WALTHER

RETTET DIE FRAUEN! -- Premiere "Zertretung" von Lydia Haider im Schauspiel Nord STUTTGART

Die 1985 in Oberösterreich geborene Lydia Haider hat hier einen radikalen Text vorgelegt, der zuweilen an Rainald Goetz erinnert. Die zentrale Frage lautet: Wie geht man mit einem System um, das…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑