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Stück von Peter Handke wurde in der Pariser "Comédie francaise" vom Spielplan gestrichen

Der Intendant des renommierten französischen Theaters, Marcel Bozonnet, hat das für die Spielzeit 2007 vorgesehene Stück "Spiel vom Fragen oder Die Reise ins sonore Land" abgesetzt. Aus politischen Gründen: Handke, bekannt für seine pro-serbische Haltung, hatte im März die Beerdigung des ehemaligen jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic besucht und am Grab eine Rede gehalten. Handke, 63, unterstellt außerdem dem Uno-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag, es habe Milosevic im Gefängnis sterben lassen.

Seit Tagen regt sich immer schärferer Protest gegen die Absetzung des Stückes, das Handke schon 1989 geschrieben hat. Sowohl Handkes Verlag Suhrkamp als auch der Intendant des Berliner Ensembles, Claus Peymann, kritisierten die Entscheidung des Theaters.

Claus Peymann kritisierte in seinem Brief an Bozonnet die Absetzung als "schockierenden und einmaligen Fall kultureller Zensur". Das Stück sei "ein Manifest der Gewaltlosigkeit" und wie kaum ein anderes von tiefster Humanität geprägt. Seinem Schreiben stellte Peymann ein Zitat des früheren französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle voran: "Einen Voltaire verhaftet man nicht!" Dem fügte Peymann hinzu: "Einen Handke verbietet man nicht!"

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