Auf einer Bank im Bordone- Saal sitzend, betrachtet Reger stundenlang Tintorettos Meisterwerk «Weissbärtiger Mann» und fahndet nach einem fehlerhaften Detail. Denn, so lautet Regers Überzeugung, «erst, wenn wir immer wieder darauf gekommen sind, dass es das Ganze und das Vollkommene nicht gibt, haben wir die Möglichkeit des Weiterlebens». Nur wenige Vertraute wissen von Regers Experiment. Und von dem zerstörerischen Verlust jenes Menschen, mit dem Reger einst selbst den Versuch der Vollkommenheit unternahm. Diese Zeugen bringt Thomas Bernhard in seinem
Roman «Alte Meister» zum Sprechen. Er fordert von ihnen wahrheitsgemässe
Aussagen über einen Mann, der die persönliche Tragödie zu einer umfassenden Tragödie von Gesellschaft, Staat und Kunst vergrössert und die Mechanismen der Existenz als Teile einer von Unvollkommenheiten durchdrungenen Wirklichkeit entlarvt.
Inszenierung: Christiane Pohle
Bühne: Annette Kurz
Kostüme: Sarah Schittek
Dramaturgie: Malte Ubenauf
Mit: Andrea Bettini, Urs Bihler, Martin Hug, Steve Karier, Barbara Lotzmann, Chantal Le Moign, Jörg Schröder, Lilith Stangenberg, Thomas Wodianka
Weitere Termine: Mo 27.10., Di 28.10., Fr. 31.10., jeweils um 20.00 Uhr