Das Gesellschaftliche greift ins Private, familiäre Konflikte sprengen gesellschaftliche Strukturen und lassen ganze Reiche zerfallen. - Nach dem ersten Teil der Familienforschung setzt Sebastian Nübling sein Alltags-Labor nun mit vier Familien und den daraus entstehenden Konstellationen fort und sucht mit seinem Team und für die Arbeit „Mütter. Väter. Kinder“ außerhalb des dramatischen Kanons nach der inneren Struktur familiären Zusammenlebens. Wie sieht eine Familie aus, von der die Beteiligten behaupten, dass sie funktioniert? Wer lebt hier überhaupt mit wem und wieso geht das?
Aufstehen, Frühstück, Arbeit/ Schule, Mittagstisch, wieder Arbeit/Schule/ Freizeit, Abendbrot und Schlafengehen sind die Stationen im Tagesablauf (fast) jeden Lebens. Am Kü-chentisch zu zweit zu dritt oder beim Fest der (Wahl-)Verwandtschaft entfalten sich Selbst- und Fremd-Bilder, werden Erinnerungen wachgerufen, kochen Konflikte hoch – das Leben zwischen Gewohnheit und Ausnahmezustand.
Vier Familien begeben sich im Selbstversuch auf die Spu-ren des Klebstoffs, der das Leben übersteht. Anhand von biographischen Material entwickeln sie exemplarische Si-tuationen, in denen das Zusammenleben, der Wunsch nach Freiheit und Abhängigkeit, nach Individualität und Ge-meinschaft in den Fokus gelangen. Kann man "Familie" er-kennen? Und gibt es ein Leben jenseits der Projektion Familie?
Regie führt Sebastian Nübling, dessen Inszenierungen be-reits mehrfach ans Berliner Theatertreffen eingeladen wur-den (02 „John Gabriel Borkman“, 04 “Wilde oder der Mann mit den traurigen Augen“, 06 „Dunkel lockende Welt“, 07 „Dido und Aeneas“). Für "Furiosi" erhielt er den 1. Preis des Festivals 'Politik im Theater'. 2002 wurde er von der Fachzeitschrift Theater Heute als „Nachwuchsregisseur des Jahres“ ausgezeichnet. „Mütter.Väter.Kinder“ ist ein Fol-geprojekt von Sebastian Nüblings erster Inszenierung für das Theater Freiburg „Mutter (Vater.Kind)“, das 2006 im Kleinen Haus Premiere feierte.
Regie Sebastian Nübling
Bühne & Kostüme Moritz Müller
Licht Andreas Grüter
Dramaturgie Inga Schonlau, Maike Gunsilius
Musik Tom Schneider, Lars Wittershagen
Von und mit:
Alice Gartenschläger, Christiane Gartenschläger, Rainer Gartenschläger
Martina Nübling , Max Nübling , Sebastian Nübling, Therese Nübling
Tom Schneider, Yoel Schneider, Lars Wittershagen, Margarete Wittershagen, Max-Otto Wittershagen
Weitere Vorstellungen im Kleinen Haus:
Sa 06.12.2008 18.00 Uhr
Do 11.12.2008 20.00 Uhr
So 28.12.2008 18.00 Uhr
Weitere Vorstellungen bis März 2009 sind in Planung.