Scarpia, der skrupellose Polizeichef, lässt Cavaradossi daraufhin verhaften. Tosca, die Geliebte des Malers, stellt er vor die Wahl: entweder sie gibt sich ihm hin, oder er unterschreibt das Todesurteil. Beim erzwungenen Tête-à-tête
tötet Tosca den Polizeichef, doch ihr Geliebter wird trotz Freilassungsdokumenten hingerichtet. Verzweifelt stürzt sich Tosca von der Engelsburg.
«Mit La Bohème wollten wir Tränen ernten, mit Tosca wollten wir das
Gerechtigkeitsgefühl der Menschen aufrütteln und ihre Nerven ein wenig
strapazieren. Bis jetzt waren wir sanft, jetzt wollen wir grausam sein.» Direkt
bekennt sich Puccini in den Ansichten über sein 1900 uraufgeführtes Werk zur
Hinwendung vom poetischen Rührstück zum naturalistisch schockierenden
Drama. Damit erwies er sich gerade mit dieser Oper, uraufgeführt fast auf den Tag genau ein Jahr vor Verdis Tod, als veritabler Erbe des Meisters in Sachen Verismo.
Treu bleibt Puccini seinem erkennbar eigenen musikalischen Stil, der Tosca einen Ehrenplatz in der erste Reihe der italienischen Repertoiresäulen sichert. Das Läuten von Kirchenglocken und der Gesang des Hirtenknaben sind die
Klangkontraste zu Toscas innigem Gebet und Cavaradossis blühenden Lyrismen in bekannter Puccini- Süsse. Schon seit Puccini die berühmte Sarah Bernhardt in der, Titelrolle des für sie geschriebenen Dramas von Victorien Sardou auf der Bühne gesehen hatte, trug er sich mit der Idee einer gleichnamigen Oper. Mehrere andere Komponisten, selbst Verdi, interessierten sich für die skandalumwitterte Tragödie, die Verleger Ricordi letztlich doch für Puccini reservieren konnte.
Nach der Uraufführung in Rom sicherte vor allem die nachfolgende Aufführung an der Mailänder Scala unter Arturo Toscanini der Oper den Status als Welterfolg.
Libretto von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica
Nach dem Drama «La Tosca» von Victorien Sardou
In italienischer Sprache. Mit deutschen Übertiteln.
Musikalische Leitung Srboljub Dinić
Inszenierung Anthony Pilavachi
Bühne Markus Meyer
Kostüme Pierre Albert
Chorleitung Tarmo Vaask
Floria Tosca Gabriela Georgieva
Mario Cavaradossi Luis Chapa
Scarpia Carlos Almaguer / Vincent Le Texier
Spolett Andries Cloete
Ein Mesner Carlos Esquivel
Ein Hirt Stephanie Ritz
Cesare Angelotti Milcho Borovinov
Sciarrone Pier Dalas
Schliesser György Antalffy
Chor des Stadttheaters Bern
Kinderchor der Musikschule Köniz
Berner Symphonieorchester
Weitere Vorstellungen 09.10. 19.30,23.10. 19.30, 05.11. 19.30, 21.11. 18.00, 27.11. 19.30,
01.12. 19.30, 07.12. 19.30, 15.12. 19.30, 19.12. 15.00, 23.12. 19.30, 29.12. 19.30, 08.01.
19.30, 11.01. 19.30, 22.01. 19.30, 23.02. 19.30, Stadttheater