Rassismus, Fundamentalismus und Fanatismus als Bedrohung der Demokratie ist kein kurzzeitig aufbrechendes Übel, sondern in Deutschland historisch tief verwurzelt.
Das Theater ADOLF SÜDKNECHT möchte Aktualität und Übereinstimmung unterhaltsamer Fiktion im Vergleich zu brachialer Realität aufzeigen und dabei persönliche Schicksale vom Krieg betroffener Menschen beleuchten.
Inhaltlich vermischen sich Passagen aus H. G. Wells Roman „Der Krieg der Welten“, Zeitzeugenberichte und Kriegspropaganda aus dem 1. und 2. Weltkrieg, heutige fremdenfeindliche Rhetorik u.a . aus sozialen Medien und fiktive Texte der Familie Südknecht verwoben in einem von der Titelfigur Adolf Südknecht erdachten Traum. Live- und Sampler-Klangcollagen sowie Lieder werden als akustische Grundlage die Atmosphäre bilden. .
Formal lehnt sich das Stück an Orson Welles Hörspiel an. Die Zuschauer sehen und hören ausschließlich, abwechselnd mit dem Auf- und Abblenden des Lichts, eines oder mehrere der vier angestrahlten Gesichter. Beziehungen und Geschichten werden hörspielähnlich vermittelt. Die Akustik wird durch eine Klangebene, auf der nur die Hände sichtbar sind, bereichert.
Das Theater ADOLF SÜDKNECHT schlägt damit einen zeitlichen Bogen über zwölf Dekaden und stellt menschenverachtende Gemeinsamkeiten heraus. Hundertzwanzig Jahre Ressentiments, Unbelehrbarkeit, Stillstand. Dagegen gesetzt das menschliche Schicksal Einzelner und der Familie Südknecht.
Mit Elena Lorenzon, August Geyler, Armin Zarbock und Claudius Bruns.
Bühne: Alexander Wachsmuth.
Produktion: Susann Schreiber.
Aissistenz: Falko Köpp.
ADOLF SÜDKNECHT – KAMPF DER WELTEN! wird gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und der LEIPZIGSTIFTUNG.
Hintergrund und Zeitstrahl:
Das Theater ADOLF SÜDKNECHT macht mit der Aufarbeitung historischer Ereignisse und deren Folgen auf das persönliche Umfeld einer Familie Geschichte sinnlich erfahrbar und schlägt so eine Brücke in die Gegenwart. Zielgruppe ist ein Publikum ab dem jugendlichen Alter.
1898: H. G. Wells verfasst den Science-Fiction-Roman „Der Krieg der Welten“. Gemeint als Satire auf die Kolonialpolitik des britischen Empire, verstanden als Metapher für die Angst vor dem und den Fremden.
1914: Mit der Kapitulation des deutschen „Schutzgebietes“ im chinesischen Kiautschou beginnt das Ende des Traums vom Deutschen Reich als Kolonialmacht. Es steht der Beginn des ersten „Großen Krieges“ mit den Deutschen als mitverantwortliche Auslöser und Verdun als Sinnbild der Sinnlosigkeit.
1938: Orson Welles schlägt mit seinem Hörspiel von Wells Roman große Wellen. Nur ein Jahr später wird die Fiktion mit Deutschlands Angriffskrieg auf die Welt Wirklichkeit.
1992: Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen gegen Asylbewerber werden die massivsten rassistisch motivierten Angriffe der deutschen Nachkriegsgeschichte.
2016: Deutschland mit Brennpunkt Sachsen erregt durch seinen ungebrochenen Rechtsextremismus und seiner Gewalt internationale Aufmerksamkeit.
Weiterere Aufführungstermine:
Montag, 09.Mai 2016, 20:00 Uhr
Dienstag, 07. Juni 2016, 20:00 Uhr
Aufführung-Ort:
Horns Erben, Arndtstraße 33, 04275 Leipzig
www.horns-erben.de
Karten:
Karten zu EUR 15,–/ 10,– an der Abendkasse.
Im Vorverkauf über www.culton.de zum pauschalen Einheitspreis von EUR 14,30.
Kartenreservierung und (Karten-) Infos unter www.AdolfSüdknecht.de
Mehr Infos unter www.AdolfSüdknecht.de.