Was als harmloses Spiel beginnt, gerät nahezu sofort außer Kontrolle. Die einen verwandeln sich – schneller als irgendjemand erwartet hätte – in brutale Aufseher, die anderen in emotional gebrochene Gefangene…
Vorlage des Stückes ist das legendäre Stanford Prison-Experiment, in dem im Jahre 1971 an der kalifornischen Universität untersucht werden sollte, welche gruppendynamischen Prozesse die Ausnahmesituation „Haft“ erzeugt. Der Versuch musste zur völligen Überraschung der Wissenschaftler nach wenigen Tagen abgebrochen werden, als klar wurde, zu welchen Taten unauffällige Durchschnittsbürger in der Lage sind, wenn ihnen eine beliebige Autorität suggeriert, alles sei legitim, was der Sache des „Guten“ diene.
Der Sozialpsychologe Prof. Philip Zimbardo, der das Experiment leitete, entwickelte auf dessen Grundlage eine Theorie, unter welchen Umständen Menschen nahezu zwingend Gewalt anwenden. Zuletzt war er unter anderem als Sachverständiger im Kriegsgerichtsverfahren um die Folter im US-Gefängnis Abu Ghraib tätig.
Im Auftrag des Schauspiel Dortmund hat Hermann Schmidt-Rahmer auf Grundlage des Stanford Prison-Experiments ein beklemmendes Bühnenstück geschaffen: „Prisoner 819 did a bad thing“.
Regie: Hermann Schmidt-Rahmer
Bühne: Michaela Springer
Kostüme: Michael Sieberock-Serafimowitsch
Es spielen: Alexander Gier, Günther K. Harder, Matthias Heße, Patrick Jurowski, Michael Kamp, Jakob Schneider, Andreas Vögler
Weitere Termine: 22. November, 4. und 26. Dezember 2008
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