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Uraufführung in Deutschland: MAJI MAJI FLAVA im STAATSTHEATER KASSEL - Eine Kooperation mit Flinn Works und Asedeva (Tansania)Uraufführung in Deutschland: MAJI MAJI FLAVA im STAATSTHEATER KASSEL - Eine...Uraufführung in...

Uraufführung in Deutschland: MAJI MAJI FLAVA im STAATSTHEATER KASSEL - Eine Kooperation mit Flinn Works und Asedeva (Tansania)

Premiere Freitag, 30. September, 20.15 Uhr, tif (Theater im Fridericianum). -----

Einer der größten Kolonialkriege in der Geschichte Afrikas war der Maji-Maji-Krieg von 1905 bis 1907 in Tansania. Verschiedene Bevölkerungsgruppen im damaligen Deutsch-Ostafrika kämpften gegen die deutsche Gewaltherrschaft, vereint im Glauben an die Kraft des „Maji“ (Wasser).

Die Prophezeiung des Maji-Maji-Kults lautete, die deutschen Gewehrkugeln würden sich in Wasser verwandeln. Im heutigen Tansania kennt jedes Schulkind diese Geschichte. Der Maji-Maji-Krieg wird dort als Meilenstein auf dem Weg zur Unabhängigkeit gefeiert, in Deutschland ist er kaum bekannt.

Das Staatstheater Kassel und die freie Theatergruppe Flinn Works haben in Koproduktion mit der tansanischen Organisation Asedeva den Maji-Maji-Krieg zum Ausgangspunkt für eine postkoloniale Theaterperformance genommen. Welche Parallelen gibt es heute zu diesem Krieg, der gleichzeitig Mythos, Legende, Tabu und historisches Ereignis ist? Im Laufe eines Recherche- und Probenprozesses in Tansania und Deutschland haben sich das Team von Flinn Works/Flinn Theater (Berlin), zwei Tänzer-Musiker von Asedeva (Daressalam) und Mitglieder des Staatstheaters Kassel mit dem Maji-Maji-Krieg und heutigen neokolonialen Strukturen auseinander gesetzt. Dabei lassen sie ihre jeweiligen politisch-historischen, sprachlichen und künstlerischen Prägungen auf der Bühne aufeinanderprallen.

„Maji Maji Flava“ handelt von der Magie des Wassers und unverständlichen Verträgen, von musikalischen Kommunikations-Codes, Rassismus und Entwicklungshilfe und nicht zuletzt davon, wie man Kriege im Nachhinein glorifizieren oder unter den Teppich kehren kann. Die Performer*innen bilden eine Band: Aus treibenden tansanischen Rhythmen und Liedern der Schutztruppe entsteht eine musikalische Theater- und Tanzperformance. Deutsch mischt sich dabei mit Kisuaheli und Englisch, traditionelle Tänze treffen auf geopolitische Satire, und Performance-Theater mischt sich mit dem neuesten Sound von Bongo Flava.

FLINN WORKS wurde 1992 als Flinntheater in Kassel gegründet. Zwischen 1999 und 2006 hat es unter der Leitung von Tobias Krechel und Sophia Stepf eine Methode der Improvisation entwickelt, mit der es sich gesellschaftlich relevanten Themen nähert und seine Stücke selbst entwickelt.

Seit 2007 bilden Sophia und Lisa Stepf das Kernteam und produzieren gemeinsam mit Künstler*innen zeitgenössische Stücke zur globalisierten (Arbeits-)Welt, mit denen das Flinntheater international auf Tour geht und regelmäßig zu Festivals eingeladen ist.

Bereits mehrfach ist das Flinntheater mit Preisen ausgezeichnet worden: 2009 mit dem Kasseler Kulturpreis der Wolfgang-Zippel-Stiftung, 2010 war das Team Preisträger der freien Heidelberger Theatertage, 2011 erhielt es den Publikumspreis der freien Szene bei den Hessischen Theatertagen und 2014 drei Preise bei den indienweiten META Awards 2014 und den Förderpreis der Zürcher Kantonalbank beim Zürcher Theater Spektakel.

Zu den bisherigen Koproduzenten gehören: Hebbel am Ufer Berlin, Sophiensaele Berlin, Staatstheater Kassel, Theater Aachen, Stadttheater Hildesheim, Sportmuseum Köln, Kibuehni Chur, Die Bühne Dresden, 3 % XTRA!, Kulturhaus Dock 4 Kassel, Schloss Bröllin e.V.

ASEDEVA (Art for Social and Economic Development in Africa) ist eine gemeinnützige Organisation in Tansania, die sowohl den darstellenden Künsten als auch der Bevölkerung dient – in der Überzeugung, dass die künstlerischen Potentiale Tansanias auch die menschliche, soziale und ökonomische Weiterentwicklung vorantreiben.

Eine Flinn Works / Flinntheater e.V. Produktion in Koproduktion mit Asedeva (Daressalam) und Kooperation mit dem Staatstheater Kassel. Gefördert im Fonds TURN der Kulturstiftung des Bundes sowie durch das Goethe-Institut Daressalam, das Kulturamt der Stadt Kassel und die Vijana Vipaji Foundation

Künstlerische Leitung Konradin Kunze, Lisa Stepf, Sophia Stepf,

Inszenierung Sophia Stepf,

Bühne und Kostüme Brigitte Schima,

Musikalische Leitung Jan S. Beyer,

Choreografie Isack Peter Abeneko

Mit: Sabrina Ceesay, Isack Peter Abeneko, Jan S. Beyer, Konradin Kunze, Shabani Mugado, Lisa Stepf

nächste Vorstellungen: 2., 6., 7., 8. Oktober

Am Freitag, 30. September, findet die Uraufführung um 20.15 Uhr im tif statt. Im Oktober ist die Produktion in den Sophiensaelen in Berlin zu sehen, im Januar 2017 folgt die Premiere in Tansania im House of Culture in Daressalam. Am 27. September bietet eine „Kostprobe“ Gelegenheit, für 6,50 Euro erste Einblicke in die Performance zu bekommen, Karten sind erhältlich an der Theaterkasse, Tel. (0561) 1094-222, und online unter www.staatstheater-kassel.de.

Premiere in Tansania im Januar 2017

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