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Uraufführung: RUMI – IN FLAMMEN, Ballett von Jochen Ulrich, Landestheater LinzUraufführung: RUMI – IN FLAMMEN, Ballett von Jochen Ulrich, Landestheater LinzUraufführung: RUMI – IN...

Uraufführung: RUMI – IN FLAMMEN, Ballett von Jochen Ulrich, Landestheater Linz

Premiere 18. Juni 2011 um 19.30 Uhr im Großen Haus. -----

 

Rumi – der Name des persischen Dichters aus dem 13. Jahrhundert (*1207-1273) steht für eine kraftvoll sinnliche Bildwelt, ein symbolisches Weltverständnis und rauschhafte Sprache, die von einem Durchdrungensein von Liebe zu einem mystischen Freund und von universeller Toleranz – auch zwischen den Religionen – kündet.

Nicht allein dieser Aspekt ist es, der Rumis Dichtung und Mystik noch heute aktuell sein lässt. Rumis Botschaft, die Botschaft eines großen Mystikers und Dichters handelt von der Liebe. Er sieht sie als eine höhere Form der menschlichen Energie, die für diejenigen, die aus Erfahrung an sie glauben, für das gehalten wird, was den Menschen erst zum Menschen macht.

 

Rumis über 3000 Gedichte strahlen eine Sinnlichkeit und rauschhafte Poesie aus, sind voller Liebe, Erotik, Trauer, Euphorie und auch Witz, dass sie für eine Verbildlichung durch die sinnlichste aller Bühnenkünste, den Tanz, wie geschaffen scheinen. Erst recht, wenn er live begleitet wird durch die Kompositionen des berühmten Trommelkünstlers Mohammad Reza Mortazavi.

 

Ohne Worte werde ich mit dir reden.

Unhörbar für alle Ohren werde ich sprechen.

Nur deine Ohren hören die Worte, die ich sage,

Die ich laut in die Menge rufe.

Rumi

 

Inhalt und Konzept

Menschen unterschiedlichster Herkunft, sozialer und ethnischer Zugehörigkeit, verschiedenster Interessen und Lebensstile treffen nacheinander in einem Raum ein. Vorbereitung liegt in der Luft – Vorbereitung zu einer Auseinandersetzung, einem Kampf? Doch statt gegeneinander zu agieren, gehen die Personen durch eine Verwandlung, die einer Befreiung gleichkommt. Eine Befreiung von Verkleidungen und Masken, die jeder nahezu immer trägt. Dieser Vorgang führt zu der Erkenntnis, es gibt keine Gegner und Feinde – es sei denn, man macht sie selbst dazu. „Was da passiert, ist wie ein Strip-down der Seele“, so Jochen Ulrich. Die Personen – die nur teilweise realistische sind, auch skurril Komisches mischt sich unter sie – werden von einem „Meister“ dazu gebracht, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Und der Kampf wird zu einem Kampf jedes einzelnen mit sich selbst, und zu einem Weg der Befreiung.

 

Musik

Auf den rituellen Handtrommeln Daf und Tombak, die auch den Derwischen zu ekstatischem Tanz verhelfen, erschafft Mohammad Reza Mortazavi Stücke von melodischer Dichte mit mehrstimmigen Klangstrukturen, die seinen Kompositionen assoziative, bilderreiche und erzählerische Strukturen verleihen. Wichtiger als Rhythmus ist dabei der Puls, der eigene und der des Umfelds.

 

Musik von Mohammad Reza Mortazavi

 

Musikalische Leitung und Live-Begleitung Mohammad Reza Mortazavi

Choreografie und Inszenierung Jochen Ulrich

Choreografische Mitarbeit Dennis Boroditskij

Bühne und Licht Simon Corder

Kostüme Michaela Buerger

 

Mit Irene Bauer, Marietta Kro, Clara Pascual Martí, Lucia Patoprstá, Anna Sterbova; Sakher Almonem, Martin Dvorak, Ziga Jereb, Wallace Jones, Fabrice Jucquois, Emilijus Miliauskas, Daniel Morales Pérez, Alexander Novikov, Matej Pajgert Daf und Tombak - Mohammad Reza Mortazavi

 

Weitere Termine 19., 23., 29. und 30. Juni 2011, 19.30 Uhr Open-Air-Vorstellung am Maindeck des Ars Electronica Centers: 2. Juli 2011, 21 Uhr (Ersatztermin bei Regen: 3. Juli)

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