Die offiziellen Untersuchungen in der Schweiz und in Deutschland halten lange Zeit einen Suizid für wahrscheinlich, die Ermittlungsergebnisse der Genfer Behörden ergeben allerdings auch die Möglichkeit eines Fremdverschuldens. Um den ungeklärten Tod Barschels ranken sich nach wie vor Verschwörungstheorien.
Das Projekt STATISTEN DES SKANDALS nimmt die Perspektive der Menschen ein, die lediglich am äußeren Rand in die Geschehnisse verwickelt waren. Es geht der Frage nach, wie Menschen in Situationen reagieren, in denen sie zwischen Loyalität und Emanzipation, Karriere und Absturz, Wahrheit und Lüge entscheiden müssen.
Das Berliner Produktionsteam „lunatiks produktion“ entwickelt Theaterprojekte, die sich als Forschungsarbeit mit den Mitteln des Theaters begreifen. Anhand von Recherchen, Gesprächen mit Beteiligten und Kieler Bürgern sowie Archivarbeit entstehen Texte und Spielverabredungen für die Theaterperformance. Zudem wird gemeinsam mit einem Kieler Laienchor ein neues Arrangement von zwei Bachkantaten erarbeitet, die sich ebenfalls um den Themenkomplex von Ehrlichkeit, Lüge und Heuchelei drehen.
Regie / Text: Tobias Rausch,
Musikalische Leitung: Matthias Herrmann,
Künstlerische Mitarbeit / Recherche: Elisabeth Rech,
Ausstattung: Katja Reetz
Mit Jennifer Böhm, Gerrit Frers, Eva Krautwig, Stefan W. Wang und
Mitgliedern des Thomaschors der Gemeinde Schulensee (Ltg.: Sabine Seifert)