Im Mittelpunkt der Ereignisse steht eine alleinerziehende Mutter, die Zeugin eines Amoklaufs in der Nähe ihres Wohnorts wird. In ihrem Kopf hat sich diese Szenerie, die sie beobachtet hat während sie in der Straßenbahn saß, nicht bloß eingebrannt, diese Schreckensbilder haben sich regelrecht verselbstständigt. Denn von diesem Moment an ist ihr fünfjähriger Sohn für sie ein fremdes, bedrohliches Wesen. Ein potentieller Amokläufer. Schuldgefühle und Gewalt gewinnen zunehmend die Oberhand und für die ausgebildete OP-Krankenschwester wird die Situation immer unerträglicher. Denn je weiter sie sich in ihrem selbsterschaffenden Labyrinth aus Angst verirrt, desto mehr wird die Beziehung von Mutter und Kind zueinander gestört.
Anhand der völlig überforderten jungen Frau, die sich im Wechsel zwischen Wahn und Wirklichkeit bewegt, verdeutlicht das Schauspiel Terrorkind, wie schnell sich eine eigentümliche Sogwirkung einer Bedrohung erzeugt lässt, und was mit einer Person geschieht, wenn altbekannte Gewissheiten abhanden kommen oder in Frage gestellt werden, während verschiedene, unvereinbare Welten plötzlich ineinander stürzen. Die Widersprüchlichkeit der Gedankengänge der Protagonisten unterstreicht Regisseur Tim Stefaniak, der seit dieser Spielzeit sehr erfolgreich die Reihe „Freitag Nacht“ leitet und sich mit Terrorkind erstmals mit einer eigenen abendfüllenden Regiearbeit dem Würzburger Publikum vorstellt, indem er die Rolle der Mutter durch zwei Schauspielerinnen verkörpern lässt. Dadurch entsteht ein fesselndes Bild von dem inneren Konflikt, den diese Figur mit sich auszufechten hat.
Inszenierung Tim Stefaniak
Bühne Anika Wieners
Kostüme Veronica Silva-Klug
Musik Jens Mahlstedt
Dramaturgie Roland Marzinowski
Mit Claudia Kraus, Christina Theresa Motsch
Weitere Termine 05.06.| 11.06.| 18.06.| 28.06.| 06.07.| 13.07.
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