Einzige Hoffnung ist der Enkel: Er soll die Reederei einst erben. Doch seine Mutter Rachel, Wassas schöne und kluge Schwiegertochter, hat andere Pläne. Als gesuchte Revolutionärin reist sie inkognito ein, um den kleinen Sohn aus den Fängen der Familie zu retten und ins sichere Ausland zu bringen. Es kommt zur Konfrontation zwischen den beiden Frauen. Gleich stark, vertreten sie gegenteilige Positionen: Wassa die des Unternehmens und Rachel den radikalen Umsturz. Hier werden die Fragen auch unserer Zeit verhandelt: Opfern wir der Logik des Kapitals alle menschlichen Werte auf, oder stoppen wir die erbarmungslose Ausbeutung aller Ressourcen und suchen nach Alternativen?
Die Antagonistinnen werden von Katharina Linder (Wassa) und Bettina Engelhardt (Rachel) gespielt. Jan Neumann, der in Bochum u. a. „Bunbury“ und die „Ehe der Maria Braun“ auf die Bühne brachte, inszeniert die Neuübersetzung von Ulrike Zemme, die sich durch einen klaren, direkten, heutigen Ton auszeichnet.
Deutsch von Ulrike Zemme
Regie: Jan Neumann, Bühne: Daniel Angermayr, Kostüme: Nini von Selzam, Musik: Thomas Osterhoff, Dramaturgie: Kekke Schmidt
Mit: Roland Bayer (Prochor Borisowitsch Chrapow), Friederike Becht (Ljudmila), Anna Döing (Lisa / Polja), Therese Dörr (Natalja), Bettina Engelhardt (Rachel), Nicolas Garin (Jewgenij), Felix Lampert (Pjatjorkin), Katharina Linder (Wassa Borisowna Schelesnowa), Henrik Schubert (Melnikow), Daniel Stock (Anna Onoschenkowa), Klaus Weiss (Sergej Petrowitsch Schelesnow)
Die nächsten Vorstellungen: 6.10., 10.10., 20.10.