Und der Jahrgang, der sich jetzt in der Gaußstraße mit dem so genannten Studienprojekt III zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert, besteht gänzlich aus Frauen. Sieben Regiestudentinnen der Hamburger Theaterakademie zeigen sieben Inszenierungen und in allen Arbeiten geht es um eines, eben um: Frauen.
Vier Jahre oder acht Semester dauert das Studium der Schauspieltheater-Regie - so der offizielle Name des Studiengangs. Es umfasst in den ersten vier Semestern Grundlagen des Schauspiels, der Dramaturgie, des Inszenierens. Im vierten Semester erfolgt die erste szenische Arbeit 20 Minuten , im fünften die zweite 30 Minuten, im sechsten eben das dritte Studienprojekt 60 Minuten ist dann das zeitliche Limit, alternierend findet es im Malersaal des Schauspielhauses oder im Thalia in der Gaußstraße statt. Das Diplom im achten Semester ist dann die erste abendfüllende Inszenierung, in aller Regel auf Kampnagel. Betreut werden die Studentinnen von Regisseuren und Dramaturgen, die aus der Praxis als Gäste kommen. Die sieben, die sich jetzt präsentieren, haben zum Beispiel im ersten Projekt Dea Lohers ’Magazin des Glücks’ erarbeitet, betreut von Nils-Peter Rudolph, im zweiten stand Tschechow als Thema fest, der Regiebetreuer war Nicolas Stemann, einer der erfolgreichsten Absolventen dieses Studienganges. Der Regiedozent bei den Weibsstücken ist auch kein Unbekannter: Andreas Kriegenburg.
Die Schauspieler rekrutieren sich aus ganz unterschiedlichen Zusammenhängen, aber immer öfter auch aus dem Studiengang Schauspiel der Akademie. Die allererste und oft schwierigste Aufgabe ist es immer wieder, Spieler zu finden und zu begeistern für die Projekte, für die Proben, für die gemeinsame Arbeit. Dazu kommen Bühnenbild- und KostümstudentInnen der Hochschule der Künste und der Hochschule der angewandten Wissenschaften, mit beiden Ausbildungsinstitutionen - Bühne mit Raimund Bauer und Kostüme mit Reinhardt von der Thannen - arbeitet die Theaterakademie kooperativ und sehr eng zusammen.
1 DIE BALLADE VOM
TRAURIGEN CAFÉ
nach der Novelle von Carson McCullers,
dramatisiert von Edward Albee
Regie Dorothee Aumayr Bühne, Kostüme Nina von Essen
Es spielen Julia Doege, Anna Rebecca König, Zlatko Maltar,
Marco Zbinden
2 DIE FRAU VON FRÜHER
von Roland Schimmelpfennig
Regie Nina Pichler Bühne Henriette Barniske
Kostüme Astrid Dollmann Es spielen Sven Mattke,
Susanne Pollmeier, Wilhelm Schlotterer, Sophie Steiner, Christine Wilhelmi
3 YVONNE, DIE BURGUNDER-
PRINZESSIN
von Witold Gombrowicz
Regie Nai Wen Chang Bühne Bettina Schürmann, Sophie Domenz Kostüme
Annekatrin Schütz, Lena Hiebel Es spielen Véronique Elling, Iris Faber,
Johanna Fülle, Lars Kopmann, Aleksandra Kutac, Jana Rödiger, Christian
Senger, Oliver Törner, C. C. Weinberger
4 SATORI CHICKEN
von Sadlowski/Steckel
Regie Jette Steckel Bühne Florian Lösche
Kostüme Pauline Hüners, Bianca Tetzel Es spielen Bettina Kerl, Wolfgang
Menardi, Sean McDonagh, Verena Reichhardt
5 DIE GLASMENAGERIE
Ein Spiel der Erinnerungen
von Tennessee Williams
Regie Mirja Biel Bühne Jil Bertermann Kostüme Judith Stryczek Es spielen
Peter Becker, Dorothea Hagena, Lucia Peraza Rios,
Jan Thümer
6 ZŒ
von Nino Haratischwili
Regie Nino Haratischwili Bühne Silke Rudolph
Kostüme Gunna Meyer
Es spielen Nadine Nollau, Sascha Wipprecht
7 DAS MÄDCHEN AUS DER
STREICHHOLZFABRIK
nach dem Drehbuch von Aki Kaurismäki
Regie Julia Hölscher Bühne Christina Mrosek
Kostüme Ulli Smid
Es spielen Moritz Grove, Timo Klein, Franziska Melzer,
Martin Pawlowsky, Kirsten Sprick
Dozenten: Andreas Kriegenburg (Regie),
Raimund Bauer (Bühne), Constanze Schuster
(Kostüme), Michael Börgerding (Dramaturgie)
24. bis 27. Februar 2006, Thalia in der Gaußstraße
24. und 27. Februar: Weibsstücke 1-4
25. und 26. Februar: Weibsstücke 1, 5-7