Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Zum Tod von Leandra OvermannZum Tod von Leandra OvermannZum Tod von Leandra...

Zum Tod von Leandra Overmann

Die Mezzosopranistin Leandra Overmann ist Ende vergangener Woche nach kurzer schwerer Krankheit verstorben. Die aus Belgrad stammende Tochter einer Primadonna der Serbischen Nationaloper war seit Ende der 1970er Jahre auf den wichtigsten deutschen und europäischen Bühnen zu Hause.

Fest engagiert war die dramatische Mezzosporanistin unter anderem in Basel, Bonn und Hannover. Mit Beginn der Intendanz Albrecht Puhlmanns kam die Ausnahmekünstlerin 2006 nach Stuttgart, wo sie als Küsterin in Jenufa, als Klytämnestra in Elektra, als Hexe in Hänsel und Gretel, Frau in Die menschliche Stimme sowie in den beiden zeitoper-Produktionen Paulinenbrücke und Lusthausruine bleibt zu erleben war. In den vergangenen beiden Spielzeiten begeisterte Leandra Overmann das Stuttgarter Publikum unter anderem mit ihrem Rollenportrait der Kabanicha in Katja Kabanova, für welches sie in der laufenden Spielzeit auf die Bühne der Oper Stuttgart zurückkehren wollte.

Mit dem Regisseur Calixto Bieito verband Leandra Overmann eine besonders intensive künstlerische Zusammenarbeit, aus der einige ihrer berührendsten und eindrucksvollsten Rollengestaltungen hervorgingen.

 

Neben ihren zahlreichen Bühnenauftritten war Leandra Overmann seit 2002 als Professorin für Gesang an der Hochschule für Musik Würzburg tätig. Als Künstlerin und Pädagogin fühlte sie sich ihren Studenten auch noch lange nach deren Studium persönlich verpflichtet.

 

„Mit Leandra Overmann verliert die Oper Stuttgart und das gesamte Musiktheater eine leidenschaftliche und schonungslose Künstlerin“, so Intendant Jossi Wieler. „Ihre oftmals zugleich von Schmerz und Heiterkeit geprägten Figuren lebten vom intensiven Kampf um Wahrhaftigkeit. An ihre tief berührende Präsenz auf der Bühne werden wir uns immer erinnern.“

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 8 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

DER NARR ALS REVOLUTIONÄR -- Verdis "Rigoletto" in der Staatsoper Stuttgart

Das Regieduo Jossi Wieler und Sergio Morabito hat "Rigoletto" hier als Narren und Revolutionär zugleich inszeniert. Er rebelliert gegen ein seiner Meinung nach ungerechtes System und stachelt den…

Von: ALEXANDER WALTHER

JAGENDE HORN-PASSAGEN -- Neue CD von Helmut Lachenmann "My Melodies" bei Naxos (BR Klassik - musica viva)

Ein kompositorischer Umgang mit dem Phänomen Melodie steht im Mittelpunkt der Komposition "My Melodies" für acht Hörner und Orchester des 1935 in Stuttgart geborenen Helmut Lachenmann. Unter der…

Von: ALEXANDER WALTHER

VOLLENDETER FORMALER AUFBAU -- Bachs Matthäus-Passion mit den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben in der Stiftskirche STUTTGART

Für Karfreitag 1729 schrieb Johann Sebastian Bach seine "Matthäus-Passion" BWV 244 und arbeitete sie dann noch dreimal um. Der vollendet ausgewogene Aufbau dieses Meisterwerks kam in der Aufführung…

Von: ALEXANDER WALTHER

SCHONUNGSLOSE SELBSTERKENNTNIS --- John Gabriel Borkman im Schauspielhaus Stuttgart

Henrik Ibsen ist der Dramatiker der schuldhaft versäumten Selbstemanzipation. Er setzt sich schonungslos mit den Lebenslügen der Menschen auseinander. Seiner Devise "Dichten ist Gerichtstag halten…

Von: ALEXANDER WALTHER

DRAMATISCH GEBALLTER ABLAUF --- Verdi Operngala im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Vorwiegend Spätwerke Giuseppe Verdis standen bei dieser sehr gelungenen Operngala auf dem Programm. Die vorzüglich musizierende Württembergische Philharmonie Reutlingen unter der inspirierenden…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑