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Zwei Premieren im Stadttheater Giessen

AMERIKA von Franz Kafka | Bühnenfassung von Christian Fries

Premiere am 20. April 2012 | 20.00 Uhr | TiL-studiobühne

und

HYSTERIKON, Schauspiel von Ingrid Lausund

Premiere am 21. Januar 2012 | 19.30 Uhr | Großes Haus

AMERIKA von Franz Kafka | Bühnenfassung von Christian Fries

Der sechszehnjährige Karl Rossmann kommt nach Amerika - doch das nicht ganz freiwillig. Seine Eltern schicken ihn in die Neue Welt, weil ihn ein Dienstmädchen verführt und ein Kind von ihm bekommen hatte. Nun steht der junge Vater heimat- und ziellos im Hafen von New York. Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten zeigt sich wenig gastlich, der Wunschort erweist sich als ein gewaltiger Markt der Waren und Finanzen. Gerechtigkeit ist hier ein Fremdwort.

Der Roman ist als ein Stationendrama angelegt. Jedes Kapitel zeigt ein neues Millieu. Dabei stürzt Karl Rossmann die soziale Leiter immer weiter hinab. Was im Hause des reichen Onkels hoffnungsvoll beginnt, endet in Gesellschaft von Ganoven und Prostituierten. Die Deklassierung vollzieht sich mit einer Zwangsläufigkeit. wie man sie auch aus anderen Texten Kafkas kennt. Offensichtlich war AMERIKA für Kafka Utopie und Albtraum zugleich: Der eine macht sein Glück, der andere verliert alles. Das ewige Lebens-Roulette.

Inszenierung: Christian Fries

Bühne und Kostüme: Marion Eiselé

Dramaturgie: Matthias Schubert

Rolle 1: Mirjam Sommer

Rolle 2: Corbinian Deller

Rolle 3: Lukas Goldbach

Rolle 4: Milan Pešl

HYSTERIKON, Schauspiel von Ingrid Lausund

Willkommen in der fabelhaften Welt des Supermarkts!

Hier kauft es sich gut ein, hier werden wichtige Entscheidungen gefällt, hier lässt es sich gut träumen.

Es geht darum, die Bilanz des eigenen Lebenswandels zu erstellen: Welche Chancen habe ich vertan und bekomme ich noch eine Möglichkeit, etwas zu verändern?

Der Kassierer in Ingrid Lausunds HYSTERIKON wandert in den Köpfen der Konsumenten umher und kennt ihre Gedanken. Ein Mädchen kann sich einfach nicht zwischen den vielen Joghurtsorten entscheiden. Das ist Grund genug, einen hysterischen Anfall zu bekommen und sein ganzes bisheriges Leben in Frage zu stellen. Die Frau in Gucci und der Mann in Armani sind ein ungleiches Paar. Und wenn er sich fragt, was er vermissen würde, wenn sie nicht mehr da ist, ist das kein gutes Zeichen. Frigitte lebt in der Tiefkühltrue und wartet sehnsüchtig auf den Mann, der sie auftaut. In der fulminanten Revue HYSTERIKON treffen diese und viele andere Anti-Helden aufeinander und zelebrieren die Welt des Konsums: witzig, träumerisch und hysterisch.

Inszenierung: Meike Niemeyer

Bühne: Thomas Döll

Kostüme: Bernhard Niechotz

Dramaturgie: Julia Figdor

Der Kassierer: Rainer Hustedt

Die Frau mit der Jutetasche / Die Frau in Gucci : Petra Soltau

Das schwarze Mädchen: Theresa Henning

Der junge Mann / Der Mann in Armani / Der Mann bei den Zeitungen / Der Mann in der großen, bunten Tarnjacke: Pascal Thomas

Die Frau, die zufällig beobachtet / Die Frau an der Kasse / Die Frau in der Tiefkühltruhe: Ana Kerezovic

Der Mann bei den Kaffeekannen /Der Mann, der Schwefelsäure, Draht & eine Eisenstage kauft /Der Mann der 98 Heiligbildchen kaufte: Frerk Brockmeyer

Der alte Mann: Harald Pfeiffer

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