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ABRAHAM UND DIE METZGER im BALLHAUS NAUNYNSTRASSE Berlin

Premiere 23.1.2012, 20 Uhr in der Markthalle Neun in der Pücklerstraße. -----

Berliner Metzger aus unterschiedlichen Schlachttraditionen stehen hinter dem Tresen und bereiten zusammen Lammfleisch für „ihr“ Fest vor: Das islamische Opferfest, das jüdische Pessach-Fest und das christliche Ostern.

Ein ungewöhnliches Zusammentreffen. Normalerweise schlachtet jeder für sich allein. Aber Moment mal: Haben sich der jüdische Schochet und der muslimische Metzger nicht schon mal im Schlachthof in Spandau getroffen? Hier treffen sie zum ersten Mal wieder aufeinander und schon bald wird verhandelt: Über Regeln für das Schlachten, über den Metzgeralltag, über „Kochtopfreligion und Kopftuchreligion“. Ist bio ein Qualitätssiegel wie helal und koscher? Wer kontrolliert das eigentlich? Ist da wo helal draufsteht auch helal drin? Und: Wer bekommt am Ende das beste Stück vom Fleisch?

 

Das Projekt Abraham und die Metzger ist eine theatralische Auseinandersetzung mit persönlichen Sichtweisen von Metzgern auf die Gesellschaft. Auf der Grundlage von Interviews und Recherchen ist eine Inszenierung entstanden, die Rituale und Traditionen in den Blick nimmt und von ihrem Wandel in der postmodernen und postmigrantischen Welt erzählt.

 

Die Markthalle Neun in der Kreuzberger Pücklerstraße bot in der Zeit nach ihrer Eröffnung 1891 Platz für bis zu 60 – darunter auch koschere – Metzgereistände. Am 23., 24. und 25. Januar werden auch diese Traditionen performativ wiederbelebt.

 

Manchmal begleitete ich meine Eltern zum Einkaufen in die Stadt. Ein Höhepunkt bei diesen Ausflügen war der Besuch beim Metzger. Metzgereien haben mich immer fasziniert. Nirgendwo sieht man so viel Blut und rohes Fleisch. Unser Metzger war ein freundlicher, älterer Mann mit ruhigen, sanften Gesichtszügen. ...Manchmal trug er eine Gebetskappe auf dem Kopf, die etwas kleiner war als die, die mein Vater besaß. ...Er sprach mit meinem Vater über Gott, und ich verstand nicht, was der im Metzgerladen zu suchen hatte...

Zafer Şenocak, Gefährliche Verwandschaft. München 1998, S.103.

 

Konzept und Inszenierung

Çağla İlk

Dramaturgie

Sabine Ostermann

Produktionsleitung Verda Sındıran

Mitarbeit

Paulina Papenfuß

 

Mit den Metzgern Marcus Benser, Awraham Daus, Mehmet Sakallı

 

& den Schauspielern Peter Becker,

Murti Yol,

Pham Thi Thanh Nhan

 

Vorstellungen 24.&25.1.2012, 20 Uhr

 

Tickets : Abendkasse an der Pücklerstrasse.

Reservierungen am Ballhaus Naunynstraße unter Tel: 030 75453725.

 

 

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