In dieser Komischen Oper dreht sich alles um den historisch belegten Aufenthalt des russischen Zaren Peter des Großen auf einer Werft in Holland. Eine Studienreise führte ihn 1697 nach Westeuropa, wo der fortschrittliche Herrscher nicht nur im Schiffsbau die neuesten Entwicklungen in Wissenschaft und Technik kennenlernen wollte. Lortzing nimmt die sieben Tage, die Peter der Große damals im Städtchen Zaandam verbrachte, als Grundlage für ein Libretto mit ausschweifenden diplomatischen und amourösen Verwicklungen. Auch musikalisch steckt die Oper voller Witz und schöner Melodien. Ob Flandern-Lied, Zarenlied oder die chaotische Kantatenprobe: "Zar und Zimmermann" ist reich an bekannten Musiknummern, die prägend für ein ganzes Genre wurden.
Im Mittelpunkt der Handlung steht neben dem als Zimmermannsgesellen verkleideten Zaren Peter (Stefan Hagendorn) der fahnenflüchtige russische Soldat Peter Iwanow (Daniel Ewald). Untergetaucht auf derselben Werft, die sich sein prominenter Landsmann zum Erlernen der Schiffsbaukunst ausgesucht hat, und verliebt in Marie (Katja Bördner), die Schwester des Bürgermeisters Van Bett (Axel Humbert), ist er darauf bedacht auf keinen Fall entdeckt zu werden. Das Auftauchen ausländischer Gesandter in dem kleinen Ort lässt ihn fürchten, man sei ihm auf die Schliche gekommen. Gleichzeitig wird der dümmliche, aber vor Selbstüberschätzung strotzende Van Bett beauftragt, einen fremden Peter in seiner Stadt zu suchen. Er glaubt, in Peter Iwanow den Gesuchten gefunden zu haben und meldet dies dem englischen Gesandten (Klaus Geber). Der philippinische Gesandte (Lemuel Cuento) hat inzwischen den wahren Zaren in Michailow entdeckt. Auf einem Fest treffen alle Peter und Gesandten aufeinander. Jeder Gesandte glaubt, den richtigen Zaren gefunden zu haben. Im allgemeinen Tumult kann der echte schließlich entkommen. In einem Brief gibt er sich als Zar zu erkennen, bevor er sich von dem Leben verabschiedet, das nicht das seine ist, und nach Russland zurückkehrt
Mit seiner Inszenierung für das Theater Pforzheim zeigt Regisseur Benedikt Borrmann, dass "Zar und Zimmermann" auch mehr als 170 Jahre nach der Uraufführung nichts von seinem Charme verloren hat. Mit viel Witz und zeitgemäßen Aktualisierungen bringt er Lortzings Oper ohne biedermeierliche Betulichkeit und alte Klischees auf die Bühne. Für Bühnenbild und Kostüme zeichnet Pia Oertel verantwortlich. Die Badische Philharmonie Pforzheim wird von Kapellmeister André Kellinghaus geleitet.
Musikalische Leitung: André Kellinghaus | Inszenierung: Benedikt Borrmann | Bühne und Kostüme: Pia Oertel | Choreinstudierung: Martin Erhard | Dramaturgie: Martina Schlögl
Mit: Stefan Hagendorn (Zar Peter I. alias Peter Michailow), Daniel Ewald (Peter Iwanow), Axel Humbert (van Bett), Katja Bördner (Marie), Aleksey Ivanov (Admiral Lefort), Klaus Geber (Lord Syndham), Lemuel Cuento (Fürst von Chateauneuf), Ingeborg Kaufmann (Witwe Browe)
Chor und Extrachor des Theaters Pforzheim | Badische Philharmonie Pforzheim
Weitere Vorstellungen am Fr., 12. März, 20 Uhr, Do., 1. April, 20 Uhr, So., 4. April, 19.30 Uhr, Do., 8. April, 20 Uhr, So., 11. April, 19.30 Uhr, Mi., 14. April, 20 Uhr, Di,, 4. Mai, 20 Uhr, So., 16. Mai, 15 Uhr, So., 30. Mai, 15 Uhr, Sa., 12. Juni, 19.30 Uhr, Fr., 18. Juni, 20 Uhr, So., 27. Juni, 15 Uhr, So., 11. Juli, 15 Uhr, Mi., 14. Juli, 20 Uhr.
Karten für "Zar und Zimmermann" gibt es ab 13,20 Euro (ermäßigt 6,85 Euro) an der Theaterkasse am Waisenhausplatz unter 07231-392440, im Kartenbüro in den Schmuckwelten und im Internet auf www.theater-pforzheim.de.