Anna Badora wurde in Tschenstochau/Polen geboren und besuchte die staatliche Hochschule für darstellende Kunst in Krakau. Danach studierte sie als erste Frau das Fach Regie am Max-Reinhardt Seminar in Wien und schloss ihr Studium 1979 mit Auszeichnung ab. Außerdem hospitierte sie währenddessen bei Giorgio Strehlers König Lear-Inszenierung am piccolo teatro in Mailand und assistierte anschließend in Berlin bei Peter Zadek und Klaus-Michael Grüber. 1982–1984 war sie als
Regieassistentin am Schauspielhaus Köln bei Jürgen Flimm engagiert, wo sie auch selbst inszenierte.
Von 1984–1986 arbeitete sie zunächst als freie Regisseurin u.a. in Basel, Essen, Ulm und war ab 1986 für zwei Jahre fest in Basel engagiert. Anschließend inszenierte sie in München, Wien und Darmstadt. 1991–1996 war Anna Badora Schauspieldirektorin am Staatstheater Mainz. Von 1996–2006 war Anna
Badora Generalintendantin des Düsseldorfer Schauspielhauses, wo sie zahlreiche internationale Projekte verwirklichte, wie zum Beispiel das Antiken-Projekt Der thebanische Zyklus in Kooperation mit dem Amphitheater in Epidauros und im Vorfeld der Osterweiterung ein Projekt mit osteuropäischen Autoren, Warten auf die Barbaren, am Schauspielhaus Düsseldorf mit mehrsprachigen Inszenierungen.
2006 wurde Anna Badora geschäftsführende Intendantin des Schauspielhaus Graz. Badora führte das Schauspielhaus Graz als erstes und bislang einziges österreichisches Theater in die Union des Théâtres de l‘Europe (UTE) und konnte darüber hinaus renommierte Regisseure an das Haus binden, u.a. Yael Ronen, Oliver Frljic´, Christine Eder, Ingo Berk, Michael Simon, Krystian Lupa, Boris
Nikitin, Wojtek Klemm, Viktor Bodó, Peter Konwitschny, Patrick Schlösser und Theu Boermans.
Internationale Projekte in Graz:
Mai 2008: Abschluss des „BLOG TXT“ Projektes, mit einem Abschlussfestival in Graz, Zusammenarbeit mit Theatern aus Polen, Ungarn, Italien und Rumänien, unter der Federführung des Schauspielhaus Graz; 14 Uraufführungen aus 5 Ländern an 3 Tagen („best practice“ Beispiel des Jahres 2009)
Jänner 2012: Abschlussfestival des „Emergency Entrance“ Projektes, in Zusammenarbeit mit 6 Ländern (Griechenland, Italien, Israel, Tschechien, Rumänien); 9 Inszenierungen aus 6 Ländern an vier Tagen
Auszeichnungen seit 2010:
Einladung zum Berliner Theatertreffen 2010: Die Produktion Die Stunde da wir nichts voneinander wußten in der Regie von Viktor Bodó wurde als erste Inszenierung des Schauspielhaus Graz zum Berliner Theatertreffen 2010 eingeladen.
Österreicher(in) des Jahres 2011
Am 26. Oktober 2011 wurde Anna Badora als „Österreicher(in) des Jahres“ in der Kategorie Kulturmanagement geehrt.
Nestroy-Theaterpreis
Anna Badoras Inszenierung von Autor Daniel Kehlmanns erstem Theaterstück Geister in Princeton wurde 2012 mit dem Nestroy-Theaterpreis für die ‚Beste Bundesländer-Aufführung‘ ausgezeichnet. Insgesamt wurde das Schauspielhaus Graz in ihrer Intendanz 14 Mal nominiert und erhielt fünf Nestroy-Preise. Daniel Kehlmann erhielt den Nestroy-Autorenpreis für Geister in Princeton.
Josef Krainer-Heimatpreis
Im November 2012 wurde Anna Badora der Josef Krainer-Heimatpreis für ihre besonderen Verdienste um die Vertiefung der kulturellen Identität der Steiermark verliehen.
Grazerin des Jahres 2012
Im Dezember 2012 wurde Anna Badora von Leserinnen und Lesern von G7, der Stadtzeitung der Kleinen Zeitung, zur Grazerin des Jahres in der Kategorie „Kultur“ gewählt.
Berufstitel „Professorin“
Im Juni 2013 bekam Anna Badora von Bundesministerin Dr. Claudia Schmied den Berufstitel „Professorin“ verliehen.