Für ihn ist der Kirschgarten ein rein ökonomisches Objekt, aus dem man dringend Gewinn schlagen müsste, um den Besitz der Gutsherrin Ranewskaja noch irgendwie zu retten. Dass niemand auf seine durchaus vernünftigen, aber eben unromantischen Vorschläge hört, liegt allein daran, dass all diese „nutzlosen Menschen“ im Umfeld der Ranewskaja wahre Träumer sind.
Für sie ist der Kirschgarten das letzte Symbol einer besseren Welt, das verwunschene, nutzlos schöne Paradies ihrer Kindheit. Dass die Zeiten längst andere sind, dass sie alle längst in der unbarmherzig kapitalistischen Welt leben und auf die Katastrophe zusteuern, will ihnen nicht in den Kopf. Dennoch lässt Lopachin den Kirschgarten abholzen.
Und was sind unsere Kirschgärten?
Regie Peter Carp
Bühne Ralph Zeger
Kostüme Victoria Behr
Dramaturgie Tilman Raabke
Mit Nora Buzalka, Manja Kuhl, Annika Meier, Anja Schweitzer / Mohammad-Ali Behboudi, Björn Gabriel, Martin Hohner/Caspar Kaeser, Henry Meyer, Martin Müller Reisinger, Jürgen Sarkiss, Hartmut Stanke