Zwischen Nestbau in wechselnden Paarbeziehungen, vagen Gelegenheitsjobs als Strassenverkäufer und fragwürdigen Bekanntschaften unternimmt er den Versuch einer ordentlichen Existenzgründung und Sozialisation. Vergeblich versucht er sich aus Politik, Prostitution und Kriminalität rauszuhalten, den riskanten Glücksverheissungen des Prekariats. Dabei hält er den härtesten Versuchungen stand: Alkohol, Verrat und Betrug. Er überwindet die schlimmsten Rückschläge. Sogar seinen rechten Arm muss er dafür opfern. Bevor sich endlich ein Glück auftut: seine Mieze.
In seinem Grossstadtroman nahm Alfred Döblin Anfang 1929 die postmodern
verunsicherte Existenz vorweg. Gegen die einfache Fabel von Franz Biberkopf
montiert Döblin alle möglichen kulturellen Bezugssysteme: Nachrichtenticker, Natur, physikalische Formeln, politische Prozesse, biblische Figuren. Unter permanentem Bombardement wird die Wirklichkeit unendlich aufgebrochen und zerfliesst in einem gewaltigen Bewusstseinsstrom, dem Kosmos des Franz Biberkopf.
Mit seinen Stadtprojekten setzte Peter Kastenmüller an den Münchner
Kammerspielen wichtige Impulse. Immer wieder hat er sich auch mit Romanen
auseinandergesetzt: u.a. mit«Solaris», «Lolita», «Der Prozess», u.a. am
Staatstheater Kassel, am schauspielfrankfurt, am schauspielhannover.
Inszenierung: Peter Kastenmüller
Bühne: Michael Graessner
Kostüme: Daniela Selig
Musik: Malte Preuss
Video: Stefan Bischof
Dramaturgie: Martina Grohmann
Mit: Urs Bihler, Carina Braunschmidt, Martin Engler, Pascal Lalo, Chantal Le Moign, Vincent Leittersdorf, Barbara Lotzmann, Ingolf Müller-Beck, Michael Neuenschwander, Linda Olsansky, Mira Partecke
Weitere Termine: Di 2.12., Do 4.12., Fr. 12.12., jeweils um 20.00 Uhr