In den Augen des jungen Bertolt Brecht, dessen 50. Todestag dieses Jahr gefeiert wird, war das Berlin der 20er Jahre ein Haifischrevier. "Erst kommt das Fressen, dann die Moral" und "Jeder kämpft gegen jeden". Es ist 80 Jahre her, dass der aus Bayern in die deutsche Hauptstadt gekommene Dichter nach der "Bettleroper" des Engländers John Gay mit dem Komponisten Kurt Weill den Welterfolg "Die Dreigroschenoper" schrieb. 1928 wurde sie im Theater am Schiffbauerdamm uraufgeführt und Jahrzehnte lang im Berliner Ensemble immer wieder gespielt. Falk Walter will - einen Steinwurf entfernt -am 11. August mit diesem meistgespielten Brecht-Stück den Admiralspalast neu eröffnen.
Noch ist das Haus am Bahnhof Friedrichstraße, in dem das Metropoltheater unter der Leitung René Kollos 1997 in die Pleite geführt wurde, eine Baustelle. Trotzdem hat Klaus Maria Brandauer mit einem prominenten Darstellerensemble im Juni mit den Proben begonnen: Popikone Campino (Mackie Messer), Maria Happel (Spelunkenjenny), Katrin Sass (Mrs. Peachum) u.a.