Allerdings sind ihr Lebenswandel, die Wahl der Ehepartner oder auch die Entscheidungen hinsichtlich ihrer beruflichen Werdegänge dem strengen Diktat der Ökonomie unterworfen: So heiratet die verwöhnte Tochter Tony den Betrüger Grünlich, dessen finanzieller Bankrott auch das Ende ihrer Ehe bedeutet. Der älteste Sohn Thomas muss die stagnierende Firma leiten und zwingt sich selbst dazu, die Rolle des rücksichtslosen Familienoberhauptes zu
übernehmen. Der hypochondrisch-kränkelnde Christian wiederum bringt zunächst sein Vermögen in Bohèmekreisen durch und tritt dann gegen seinen Willen und seine Neigungen in das Buddenbrook-Unternehmen ein. Doch durch seine Unfähigkeit, sich den wirtschaftlichen und familiären Strukturen unterzuordnen, spitzt sich der Konflikt zwischen ihm und Thomas zu.
So unaufhaltsam wie das riesige Vermögen verfällt auch die Familie. In seiner 2005 am Thalia Theater Hamburg uraufgeführten Bühnenfassung verdichtet John von Düffel Thomas Manns nobelpreisgekrönten Familienroman zu einer spannenden Beschreibung des dreifachen Scheiterns der Geschwister. Am Grundproblem der drei Protagonisten, ihre Lebensplanung am Firmenimperativ der Vermögensoptimierung zu orientieren, wird exemplarisch der Zerfall des (Groß-)Bürgertums vorgeführt.
Inszenierung: Bernarda Horres
Bühne: Anja Jungheinrich
Kostüme: Stephanie Geiger
Dramaturgie: Ulrike Brambeer
Mit: Felicitas Breest, Esther Keil, Eva Spott; Cornelius Gebert, Joachim Henschke, Daniel Minetti, Ronny Tomiska und Christopher Wintgens.
Die nächsten Aufführungstermine: 17. (16 Uhr), 21. (20 Uhr) Oktober; 13. November (20 Uhr); 5. (19.30 Uhr), 16. (20 Uhr), 22. Dezember (20 Uhr)