Sein Freund Jack hat sich einen jüngeren Bruder namens Ernst in der Stadt erfunden, damit er, der als Vormund seiner Nichte Cecily auf dem Lande ernst sein muss, in der Stadt unernst sein kann. Und beide können so sich lästiger Pflichten entledigen und ihren amourösen Eskapaden frönen. Als Jack Algernons Cousine Gwendolen kennenlernt und sich in sie verliebt, wird es schwierig, denn Gwendolen steht auf Männer, die Ernst heissen, und findet den Namen Jack scheusslich. Es gibt nur einen Ausweg: Jack muss den fiktiven Ernst aus dem Weg räumen und sich umtaufen lassen. Als Algernon unangemeldet bei Jack auf dem Land auftaucht und sich in Cecily verliebt, sind alle Pläne durchkreuzt. –
Eigentlich sollte man die Handlung von Oscar Wildes erfolgreichstem Bühnenstück gar nicht erzählen, denn dieses besteht vor allem aus sprachlicher und schauspielerischer Situationkomik, die sich aus fortwährenden Verwechslungen entwickelt. Es finden sich in «Bunbury» («The Importance of Being Earnest») die witzigsten und spritzigsten Einfälle der Wildeschen Gesellschaftsglossierung. Alles funkelt in einem Feuerwerk geistreicher Dialoge, die die Substanzlosigkeit einer Gesellschaft entlarven, und mit der Erkenntnis enden, «wie wichtig es ist, (E)ernst zu sein».
Werner Düggelin ist mit dieser Inszenierung zurück am Schauspielhaus Zürich. Zuletzt inszenierte er im Pfauen Molières «Der Geizige» (Spielzeit 2004/05). Das Bühnenbild ist wieder von Raimund Bauer. Die Kostüme entwirft Francesca Merz. Sylvester Groth und Marcus Bluhm spielen die Hauptrollen.