Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Carl Orff, "Carmina Burana", Konzertante Aufführung in szenischer Einrichtung, Oldenburgisches Staatstheater Carl Orff, "Carmina Burana", Konzertante Aufführung in szenischer...Carl Orff, "Carmina...

Carl Orff, "Carmina Burana", Konzertante Aufführung in szenischer Einrichtung, Oldenburgisches Staatstheater

Premiere 9. November 2012 um 19.30 Uhr im Großen Haus. -----

»O Fortuna velut luna statu variabilis, semper crescis aut decrescis!« (Das Glück ist wechselhaft, wie der Mond kommt und geht es.) Mit dem großflächigen, monumentalen Fortuna-Chor beginnt und endet Carl Orffs szenische Kantate Carmina burana, die, basierend auf mittelalterlichen Texten aus dem Kloster Benediktbeuern, ein großes Welttheater präsentiert.

Dieser Fortuna-Chor ist heute gegenüber dem Gesamtwerk ungleich populärer, sein wiederholtes Auftreten in Werbung und Massenmedien lässt vergessen, wie vielschichtig und voller kontrastierender Farben der Rest der Cantiones profanae ist. Statt konkreter Figuren treten bei Orff Typen auf – wie der Abenteurer, die Mädchen und ihre Gesellen, die Spieler oder auch das Liebespaar. Am Beginn der Kantate steht die Lobpreisung des Frühlings sowie der Natur und der Daseinsfreude. Der zweite Teil (In Taberna) erzählt von irdischen Genüssen aus der Sicht des Abts von Cucanien, dem Schlaraffenland, die in groteske Sologesänge gefasst sind, wie den Vaganten-Gesang oder das Lied vom gebratenen Schwan. Der letzte Teil ist der Liebe in ihren vielfältigen Erscheinungsformen gewidmet.

 

Carl Orff versuchte mit seiner rhythmusbetonten Musiksprache, einer Reduzierung des Tonsatzes und den musikalischen und textlichen Rückbezügen ins Mittelalter eine neue Form von Gesamtkunstwerk zu schaffen. Die oft wuchtige Musik mit groß besetztem Chor und Schlagwerk wird immer wieder von lyrischen und kantablen, geradezu volkstümlichen Momenten durchbrochen. Das Oldenburgische Staatsorchester wird zusammen mit Opernchor und Extrachor des Oldenburgischen Staatstheaters und Solisten dieses Welttheater zum Klingen bringen. Für die Bühne eingerichtet wird Orffs szenische Kantate von Sebastian Ukena.

 

Szenische Kantate in drei Teilen (1937)

Text nach einer Auswahl aus der gleichnamigen Handschrift lateinischer und

deutscher Lieder und Gedichte (um 1250)

in lateinischer und mittelhochdeutscher Sprache mit deutschen Übertiteln

 

Musikalische Leitung: Thomas Dorsch;

Szenische Einrichtung: Sebastian Ukena

Bühne: Veronika Hoberg,

Kostüme: Veronika Lindner,

Video: Andreas Etter,

Chöre: Thomas Bönisch,

Dramaturgie: Rebecca Graitl

 

Mit: Inga-Britt Andersson; Paul Brady, Ziad Nehme/Michael Pegher

Opernchor, Extrachor, Kinder- und Jugendchor sowie Statisterie des Oldenburgischen Staatstheaters

Oldenburgisches Staatsorchester

 

Weitere Vorstellungen: Mi. 14., So. 25. November, Sa. 1.. Di. 4., Mo. 10., Sa. 15.,

Fr. 28., Mo. 31. Dezember

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EXPLOSIVE RHYTHMEN - Tanzabend mit Israel Galvan bei den Schlossfestspieleni n der Karlskaserne/LUDWIGSBURG

Der Spanier Israel Galvan gilt als "Nijinsky des Flamencos" und fühlt sich vom traditionellen Flamenco erstickt. Jetzt hat er sich Igor Strawinskys "Le Sacre du printemps" vorgenommen, jenes Ballett,…

Von: ALEXANDER WALTHER

ZAUBER DER VERWANDLUNGSKRAFT - Wolfgang Amadeus Mozarts "Le nozze di Figaro" im Theater/HEILBRONN

In der Inszenierung von Axel Vornam triumphiert in jedem Fall die Kraft der szenischen Verwandlung. Der Graf Almaviva ist auch hier ein hoffnungsloser Schürzenjäger, der den Frauen am Hof nachstellt,…

Von: ALEXANDER WALTHER

DOLCE VITA MIT FULMINANTER STEIGERUNG - Giuseppe Verdis "Falstaff" in der Staatsoper STUTTGART

Das Schlitzohr Falstaff wird in der subtilen Inszenierung von Andrea Moses als Opfer der Leistungsgesellschaft dargestellt. Wein, verheiratete Frauen und Geld sind sein Lebenselixir. Er betrügt sich…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERWIRRUNGEN BEI DER FIRMENFEIER - "Nicht mein Feuer" im Kammertheater STUTTGART (Schauspiel Stuttgart)

Dies ist zweifellos eine Paraderolle für Peer Oscar Musinowski als talentierter Entertainer, der vergeblich auf seinen Auftraggeber Stefan wartet. Denn dessen 55. Geburtstag soll für alle ein…

Von: ALEXANDER WALTHER

UNHEIMLICHE VERSTRICKUNGEN - Uraufführung "forecast: ödipus" von Thomas Köck im Schauspielhaus STUTTGART

Als Komplott eines Sehers stellt Thomas Köck sein Stück "forecast: ödipus" unter dem Motto "Living on a damaged planet" dar. Aufbau, Charakterzeichnung und tragischer Gehalt lassen Schicksal und…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑