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CYRANO DE BERGERAC von Edmont Rostand im Theater BernCYRANO DE BERGERAC von Edmont Rostand im Theater BernCYRANO DE BERGERAC von...

CYRANO DE BERGERAC von Edmont Rostand im Theater Bern

Premiere Fr, 6. Februar 2015, 19:30 Uhr, Vidmar 1. -----

Seine Nase eilt ihm (fast) genauso weit voraus wie sein Ruhm. Und wer es wagt, ihn wegen seines allzu stark ausgebildeten Riechorganes aufzuziehen, hat wenig zu lachen. Schliesslich führt der Dichter Cyrano de Bergerac seinen Degen ebenso treffend wie er seine Worte zu setzen vermag; Rede- und Fechtduelle mit ihm sind gleichermassen gefürchtet.

Und doch ist der vielbegabte Dichter und Soldat untröstlich weil hoffnungslos verliebt in seine schone Cousine Roxane. Er schämt sich einfach zu sehr für sein Äusseres, fühlt sich der Auserwählten unwürdig und fürchtet die Zurückweisung mehr als zu riskieren, ihr seine Liebe zu gestehen. Als er erfährt, dass ein Kamerad seines Regiments, der junge Adelige Christian de Neuvillette, seiner Roxane ebenfalls verfallen ist, leiht ihm der empfindsame Poet heimlich sein Talent, um Roxane für Christian zu gewinnen. Mit Erfolg: Roxane heiratet den attraktiven, aber etwas einfältigen Kadetten heimlich, bevor dieser in den Krieg zieht. Als der Kommandeur der französischen Truppen, Graf Guiche, von der Verbindung erfahrt, schickt er, von Eifersucht gepackt, de Neuvillette und Cyrano umgehend an die vorderste Front – mit fatalen Folgen.

Edmond Rostands berühmtes Liebesdrama über den ersten Ghostwriter der Literaturgeschichte feierte im Winter 1897 in Paris Premiere. Im französischen Original in Alexandriner gefasst begeistert «Cyrano de Bergerac» seither sein Publikum im Theater wie im Kino durch treffsichere Pointen, mitreissende Gefechte, vollendete Poesie und anrührende Liebesszenen. Als ernsthafteres Vorbild der heutigen romantischen Komödien stellt Rostands Klassiker klug wie charmant die Frage danach, wie altruistisch wahre Liebe sein kann und sollte, was äusserer Schein mit inneren Werten zu tun hat und ob im Krieg und in der Liebe wirklich alles erlaubt ist.

Regisseur Markus Bothe, geboren 1970, studierte Musiktheater-Regie in Hamburg. Der in Basel lebende Regisseur inszeniert für Oper und Schauspiel, darunter waren immer wieder zahlreiche Ur- und Erstaufführungen, so zum Beispiel die Musiktheaterwerke „Gunten“ von Helmut Oehring und „Infinito Nero“ von Salvatore Sciarrino. Er arbeitete u. a. an Opernhäusern wie der Deutschen Oper Berlin, der Washington National Opera, Staatsoper Stuttgart und Staatstheater Wiesbaden, an Schauspielhäusern wie Theater Basel, Schauspielhaus Hamburg, Schauspiel Frankfurt und Düsseldorfer Schauspielhaus. Die Inszenierung seines Stückes „Roter Ritter Parzival“ am Schauspiel Frankfurt wurde 2010 mit dem deutschen Theaterpreis „Der Faust“ ausgezeichnet. Daneben war Markus Bothe von 2004

bis 2008 Mitglied der künstlerischen Leitung der Theaterbiennale „Neue Stücke aus Europa“ in Wiesbaden.

Regie Markus Bothe

Bühne Kathrin Frosch

Kostüme Justina Klimczyk

Musik Michael Frei

Kampfchoreografie Renata Jocic

Dramaturgie Jan Stephan Schmieding

Cyrano de Bergerac Andri Schenardi

Roxane Henriette Blumenau

Christian de Neuvillette Benedikt Greiner

Graf Guiche Pascal Goffin

Ragueneau/Ein Missvergnügter Stefano Wenk

Le Bret Jonathan Loosli

Lignière/Kapuzinermönch/Kadett Valentin Klos

Montfleury/Lise/Kadett Sophie Hottinger

Weitere Vorstellungen 14., 27. Feb | 07., 12., 15. Mrz | 22., 26. Apr | 05., 13., 15. Mai | 23. Jun 2015

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