Sie weist den Antrag ihres Jugendfreundes Gustl ab und kann sich mit Sou Cheng aussprechen: Auch er liebt sie. Als Sou Cheng überraschend in seiner Abwesenheit zum Präsidenten seiner Heimat ernannt wird, begleitet sie ihn nach China und wird seine Frau. Doch die kulturellen Gegensätze erweisen sich als große Belastung für das Paar. Der sittenstrenge Onkel des Prinzen verlangt von Sou Cheng, sich nicht mit der Europäerin abzugeben, sondern nach altem Brauch vier heimische Frauen zu heiraten.
Sou Cheng fügt sich selbstverständlich der Tradition, weil seine persönlichen Wünsche hinter dem Dienst an der Gemeinschaft zurück treten müssen. Er begreift, dass Lisa ihm bei diesen Schritt nicht folgen kann; ihre Liebe zerbricht. Als Sou Cheng zufällig einen Fluchtversuch Lisas aufdeckt, muss er erkennen, dass er sie nicht halten kann und lässt sie mit einem traurigen Lächeln in ihre Heimat zurückkehren.
Zum ersten Mal in der Geschichte dieser Lehár-Operette ist ein Mann mit der Inszenierung von Das Land des Lächelns beauftragt worden, der diese Frage wirklich beantworten kann: Li Liuyi. Der Regisseur der Neuinszenierung am Landestheater Linz kommt aus Peking. Dort gehört er zu den führenden Dramatikern und Regisseuren, der neben zeitgenössischem Schauspiel auch die Traditionen der Sichuan Oper, der Kun Oper und der berühmten Peking Oper in unsere Zeit fort schreibt. Dass die Partitur Lehárs kaum größere Ähnlichkeit mit Musik aus dem Reich der Mitte hat, ist bekannt. Lehár hatte auch gar nicht vor, wirklich ein klingendes Porträt Chinas zu bieten. Er wollte an den Stil von Asien-Opern wie Madama Butterfly und Turandot anknüpfen, in jedem Fall sollte es ein wenig nach Puccini und ganz viel nach großem
Gefühl klingen. Man muss nur Lieder wie „Dein ist mein ganzes Herz“ in Erinnerung rufen, um zu zeigen, dass Lehár das perfekt gelungen ist – schon bei der Uraufführung 1929 im Berliner Metropol musste Richard Tauber es viermal wiederholen. Weniger bekannt ist dagegen, dass das Libretto in einigen Zügen gar nicht so fern von der chinesischen Weltsicht liegt. Hier liegt die große Chance: Anstatt eines einseitigen und von einigen Vorurteilen verstellten Blickes von Europa nach Asien, kann Li Liyui zeigen, wie man in China auf Europa schaut. Damit dieses einmalige Projekt mit einer entsprechenden Glaubwürdigkeit auf der Bühne steht, hat das Landestheater für die Partien des Sou Chong und seiner Schwester Mei neben anderen Sängern zwei Künstler aus China ausgewählt: die Sopranistin Gong Lini und einen Tenor, den man ohne Übertreibung als den Startenor Chinas bezeichnen kann: Fan Jingma.
Musikalische Leitung Marc Reibel /
Sigurd Hennemann/Borys Sitarski
Inszenierung und Textfassung Li Liuyi
Kostüme und Bühne Alexandra Pitz
Choreografin An Feng Ying
Chorleitung Georg Leopold
Dramaturgie Felix Losert / Iris Manca
Lisa Gotho Griesmeier / Karen Leiber
Gustl Matthäus Schmidlechner /
Clemens Kerschbaumer
Sou Cheng Fan Jingma / Iurie Ciobanu
Mei Gong Lini / Teresia Bokor
Zhang Günter Rainer / Franz Binder
CHOR DES LANDESTHEATERS LINZ
BRUCKNER ORCHESTER LINZ
Koproduktion von Landestheater Linz
und Linz 2009 Kulturhauptstadt Europas
Weitere Termine 3., 7., 13. und 25. November um jeweils 19.30 Uhr; 4. Dezember um 17.00 Uhr; 10., 13., 17., 20., 26. und 31. Dezember um jeweils 19.30 Uhr