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"De Lüü van’n Lehmpott" von Konrad Hansen, Städtische Bühnen Münster

Premiere: 18. Dezember 2010, 19.30 h, Kleines Haus

De Lüü van’n Lehmpott sind nicht reich, manchmal derb und durchweg liebenswert verschroben. Die Familien leben seit Generationen dort – und auch wenn sie häufig miteinander im Clinch liegen und die Gegend für die Landwirtschaft nicht taugt, halten De Lüü van’n Lehmpott zusammen.

Da bekommen sie Besuch von dem argentinischen Rinderbaron Fernando Rethwisch, dessen Vorfahren aus Lehmpott stammen. Die Taschen voller Geld, möchte er den Lehmpott zu einem Museumsdorf umgestalten, in dem alles so aus-sehen soll wie in dem Fotoalbum seiner Ahnen. Er versucht, die uneinige Dorfgemeinschaft mit Geld und guten Worten zu bewegen, modernen Segnungen wie Satelliten-schüssel und Waschmaschine zu entsagen. Im Gegenzug will er für den Lebensunterhalt der Lehmpottler aufkommen. Zunächst verkanten sich die verqueren Beziehungskisten innerhalb des Dorfs immer mehr. Schließlich legt sich die anfängliche Begeisterung. Der Neureiche scheitert am Widerstand der Gemeinschaft, die sein verlockendes Angebot ablehnt.

Denn weder die resolute Käthe, Supermarktbesitzerin Änne und ihr Mann Ötte, der mund-faule Rudi noch der Bestattungsunternehmer Gustav und seine als Hebamme tätige Frau Karla wollen Museumsstücke werden, vielmehr trotz aller Schwierigkeiten lieber ihr eigenes Leben leben. Diese Entscheidung gibt ihnen auch die Kraft, Dinge zu verändern. Und Rinderbaron Fernando gewinnt das Herz der Witwe und Astrologin Luzie.

Der bekannte niederdeutsche Dramatiker Konrad Hansen lebt in Heikendorf an der Kieler Förde. Von 1980 bis 1986 war er Intendant des Ohnsorg-Theaters Hamburg und leitete später die Niederdeutsche Bühne Flensburg. Neben zahlreichen Hörspielen sowie hoch- und niederdeutschen Theaterstücken hat Konrad Hansen auch mehrere hochdeutsche Romane veröffentlicht. Hannes Demming hat für die Aufführung durch die Niederdeutsche Bühne an den Städtischen Bühnen Münster das erst 2009 im Hamburger Ohnsorg-Theater uraufgeführte Stück in münsterländisches Niederdeutsch übertragen.

Die Niederdeutsche Bühne an den Städtischen Bühnen Münster, gegründet 1919 als „Niederdeutsche Bühne der literarischen Gesellschaft Münster in Westfalen“, hat etwa 25 akti-ve Mitglieder. Satzungsziel ist die Förderung, Erhaltung und „Pflege des Niederdeutschen mit den Mitteln des Theaters“. Jede Spielzeit wird ein Stück aufgeführt. Im Vorlauf dazu sind etwa 40 Proben nötig. Die Niederdeutsche Bühne spielt mit eigener Inspizienz, eige-ner Regie und eigener Souffleuse, die Darsteller spielen honorarfrei.

Regie: Hannes Demming

Bühne: Kerstin Bayer

Kostüme: Helgard Classen-Seifert

Musik: Martin Speight

Choreografie: Tomasz Zwozniak, Steffi Bäumer-Enzen

Dramaturgie: Justus Wenke

Mitwirkende:

Alexandra Ridder (Akkordeon)

Heike Artmann (Jutta), Sophia Demming (Karla), Hanna Kirste (Gesine), Marianne Löcken (Polizistin), Uschi Niehues (Luzie Mosig), Monika Rappers (Tante Käthe), Annerose Schä-fer (Änne), Bernd Artmann (Fernando Rethwisch), Bernd E. Bäumer (Gustav), Matthias Dierker (August/ Willi), Hermann Fischer (VerteIler/ Küster), Günter Kempkes (Ötte), Ste-fan Löhring (Michel), Franz Strukamp (Pastor), Uli Tarner (Rudi), Klaus Uhlenhake (Poli-zist)

Kinderchor (Isabel Brüggemann, Elif Cavus, Charlotte Feldmann, Julia Fischer, Michael Hartmann, Paula Krapp, Elisa Kriege, Christina Reuter, Charlotte Revander, Julia Röttger, Annelie Schulze)

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