Die Erwachsenen treffen sich um das Geschehene besonnen zu diskutieren und dann aus der Welt zu schaffen. Das Gespräch beginnt harmlos – Véronique und Alain geben sich schuldbewusst und die Houillés sind durchaus zur Versöhnung und Vergebung bereit. Doch als im Verlaufe der Diskussion der geschäftige Anwalt Alain immer wieder durch Anrufe seiner Klienten unterbrochen wird, Véronique den Grund für die Aggressivität Brunos in den Eheproblemen seiner Eltern sucht und schliesslich Michel den Rum aus der Hausbar auftischt, beginnt die Hülle der zivilisiert-bürgerlichen Etikette nach und nach aufzubrechen. Das als Meinungsaustausch begonnene Treffen wird immer aggressiver und persönlicher und es entspinnt sich ein grausam-komisches und äusserst unterhaltsames Seelengemetzel.
Mit viel Zynismus und gnadenloser Treffsicherheit fühlt Yasmina Reza in ihrem internationalen Erfolgsstück der modernen bürgerlichen Gesellschaft auf den Zahn. Geboren 1959 in Paris als Tochter eines iranischen Ingenieurs und einer ungarischen Geigerin, gelang ihr nach einer ersten Karriere als Schauspielerin 1994 mit Kunst der Durchbruch als Dramatikerin. Dieses und ihre folgenden Stücke wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter je zweimal der Prix Molière und der Tony Award. Ihr bisher erfolgreichstes Stück ist Der Gott des Gemetzels, welches zudem 2011 von Roman Polanski mit Jodie Foster, John C. Reilly, Kate Winslet und Christoph Waltz unter dem Titel Carnage verfilmt wurde.
Das Theater Biel Solothurn zeigt den Publikumsrenner in einer Koproduktion mit dem Theater Kanton Zürich in der Regie des Zürchers Felix Prader. Prader inszenierte unter anderem 1995 an der Berliner Schaubühne die deutsche Erstaufführung von Yasmina Rezas Kunst – eine Produktion, die bis heute und mit grossem Erfolg gespielt wird.
Aus dem Französischen von Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel
Inszenierung Felix Prader
Bühne und Kostüme Werner Hutterli
Dramaturgie Adrian Flückiger / Uwe Heinrichs
Veronique Houillé Katharina von Bock
Michel Houillé Stefan Lahr
Annette Reille Miriam Wagner
Alain Reille Pit Arne Pietz
Koproduktion mit dem Theater Kanton Zürich
Vorstellungsdaten
Solothurn:
FR 26.04.2013 19:30 Premiere
DO 02.05.2013 19:30
MI 15.05.2013 19:30
FR 24.04.2013 19:30
MI 29.05.2013 19:30
DI 04.06.2013 19:30
SA 08.06.2013 19:00
Biel:
MI 08.05.13 19:30 Premiere
FR 17.05.13 19:30
DI 21.05.13 19:30
DI 11.06.13 19:30
SA 15.06.13 19:00
Änderungen vorbehalten