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"Der Gwissenswurm" im Münchner Residenztheater

Bauernmusical von Ludwig Anzengruber und Franz Xaver Kroetz,

Premiere 27. Januar 2007, 19.00 Uhr.

Der Grillhofer will seinen Frieden machen. Sein Hof ist bestellt und weckt, weil der Bauer nicht mehr der Jüngste ist, Begehrlichkeiten von mancher Seite.

Kinder hat der Grillhofer nicht, aber einen kinderreichen Schwager, den Nikodemi Dusterer, der es auf das üppige Erbteil abgesehen hat. Der Dusterer hat herausgefunden, dass es mit dem Seelenfrieden des Bauern nicht so weit her ist: An ihm nagt der Gwissenswurm wegen einer alten Geschichte. Er hat seine Frau betrogen mit einer Dienstmagd, vor langer Zeit. Das lässt ihn nicht los, und der Alpen-Tartuffe Dusterer tut alles, um die Erinnerung an den Fehltritt wach zu halten und den Gwissenswurm zu mästen. Bis die Vergangenheit schließlich in einer Gestalt daher kommt, mit der keiner gerechnet hat und die – fast! – alle begeistert.

Im »Gwissenswurm«, einem Rohdiamanten des süddeutsch-österreichischen Volkstheaters, erzählt Anzengruber von religiöser Heuchelei, aber mehr noch von der Schwierigkeit, sich der eigenen Biografie zu stellen. Damit es eine Zukunft geben kann, muss jeder über seinen Schatten springen und mit seiner Vergangenheit Frieden schließen: der untreue Ehemann Grillhofer, der in seiner Ehre gekränkte Noch-nicht-Ehemann und Großknecht Wastl, die Poltnerbäurin mit dem schön ausgebleichten Fleck auf ihrer Lebensgeschichte. Alle wurschteln sich durch, schauen, wo sie bleiben, auch der Bösewicht Dusterer, der ja nur Obacht gibt, dass das vermeintlich süße Leben der anderen nicht ganz spurlos an ihm vorüber rauscht. Bis eine kommt, die so unwiderstehlich in die gewissentlichen Verwicklungen ihrer Mitmenschen hineinmarschiert, dass die Zukunft nur ihr gehören kann.

Regie <link http: www.bayerischesstaatsschauspiel.de personen>Franz Xaver Kroetz
Bühne Stefan Hageneier
Kostüme Ann Poppel

Mit Jennifer Minetti   Anna Riedl   Ulrike Willenbacher   Robert Joseph Bartl  
Marcus Calvin   Lorenz Gutmann   Alfred Kleinheinz   Dietmar Saebisch
und Raffaele Bonazza   Tristan Seith

Nächste Vorstellungen am
Samstag 27. Januar 2007, 19:00 Uhr
Sonntag 28. Januar 2007, 19:00 Uhr
Samstag 03. Februar 2007, 19:30 Uhr
Freitag 09. Februar 2007, 19:30 Uhr
Sonntag 11. Februar 2007, 19:00 Uhr
Montag 19. Februar 2007, 19:30 Uhr
Donnerstag 08. März 2007, 19:30 Uhr

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