Das dagegen besitzen der eitle Sergeant Belcore und der abgezockte fahrende Händler Dulcamara im Übermaß. Der eine glaubt sich unwiderstehlich bei den Frauen, der andere macht aus einem „Nichts“ den Verkauf des Jahrhunderts. Sein „Liebestrank der Isolde“, den er Nemorino andreht, ist zwar alles andere als ein Zauberelixier – aber wie ein Placebo setzt er in Nemorino eine Selbstsicherheit frei, die Adina irritiert und mehr und mehr anzieht. Als sie ihn, der sonst für sie schmachtete, schließlich für verloren glauben muss, erkennt sie den Wert von Nemorinos treuer Liebe.
Gaetano Donizetti soll »L’elisir d’amore«, diese Satire auf den ewigen Kampf der Geschlechter und auf den Aberglauben einer ländlichen Bevölkerung, in nur vierzehn Tagen komponiert haben. Seit fast 220 Jahren erfreut sich Der Liebestrank als Klassiker der Komischen Oper nun bereits ungebrochener Beliebtheit. Mit ihrer Premiere am 3. April kommt nun nach 21 Jahren wieder eine Donizetti-Neuinszenierung auf die Gärtnerplatz-Bühne.
Regisseur Nico Rabenald orientiert sich in seiner Inszenierung eng an der Vorlage und konzentriert sich dabei insbesondere auf die Entwicklung der zentralen Figuren Adina und Nemorino, die in ihren Gefühlsbädern zwischen scheuer Liebessehnsucht und vorpreschendem Selbstbewusstsein changieren. Augenzwinkernd behält er dabei die ein oder andere optische und szenische Überraschung in der Hinterhand. So entsteht ein gleichermaßen unterhaltend-komischer wie anrührender Abend.
Diese Oper mit ihrer Konzentration auf wenige Protagonisten ist für die Solisten des Gärtnerplatztheaters wie Stefan Sevenich, Peter Sonn, Daniel Fiolka oder Stefanie Kunschke und Talia Or eine willkommene Gelegenheit, ihrer Spielfreude und ihrem komischen Talent Raum zu geben. Als Choroper stellt das Werk außerdem eine schöne Aufgabe für den Chor des Staatstheaters am Gärtnerplatz unter der neuen Leitung von Jörn Hinnerk Andresen dar.
Am Pult sorgt der erste Kapellmeister des Hauses Henrik Nánási für die nötige Mischung aus Sentiment und Tempo.
Gesungen wird in deutscher Sprache in der Übertragung von Josef Heinzelmann.
Dichtung von Felice Romani, Deutsche Fassung von Josef Heinzelmann
Musikalische Leitung Henrik Nánási, Regie Nico Rabenald
Bühne und Kostüme Manfred Breitenfellner
Besetzung (in alphabetischer Reihenfolge, Premierenbesetzung fett markiert):
Adina Stefanie Kunschke / Talia Or
Nemorino Peter Sonn / Adrian Xhema
Belcore Daniel Fiolka / Julian Kumpusch
Dulcamara Stefan Sevenich / Johannes Wiedecke
Giannetta Brigitte Bayer / Milica Jovanovic
Chor und Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Termine: 7./16. April, 3./8./10./13./24. Mai; 3./13. Juni; 16./21. Juli 2009
Auftakt am So., 29.3.2009, 11.00 Uhr im Foyer mit Mitwirkenden der Produktion
Der Bauer Nemorino hat zwar einen guten Charakter, aber eine wichtige Eigenschaft fehlt ihm, um bei der koketten Pächterin Adina landen zu können: Selbstvertrauen. Das dagegen besitzen der eitle Sergeant Belcore und der abgezockte fahrende Händler Dulcamara im Übermaß. Der eine glaubt sich unwiderstehlich bei den Frauen, der andere macht aus einem „Nichts“ den Verkauf des Jahrhunderts. Sein „Liebestrank der Isolde“, den er Nemorino andreht, ist zwar alles andere als ein Zauberelixier – aber wie ein Placebo setzt er in Nemorino eine Selbstsicherheit frei, die Adina irritiert und mehr und mehr anzieht. Als sie ihn, der sonst für sie schmachtete, schließlich für verloren glauben muss, erkennt sie den Wert von Nemorinos treuer Liebe.