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"Der Parasit oder die Kunst sein Glück zu machen" von Friedrich Schiller nach Louis Benoît Picard - Nationaltheater Mannheim

Premiere am 21. Juni 2013, 19.00 Uhr, Schauspielhaus. -----

Der neue Minister hat La Roche entlassen, einen Mitarbeiter seines Vorgängers. Mitgewirkt an diesem Fall hat Selicour, ein Speichellecker und Emporkömmling, ein Hochstapler und Intrigant, der seine Erfolge mit der Arbeit anderer Leute erzielt und seine steile Karriere auf Kosten seiner Kollegen macht.

Aber La Roche will seine Entlassung nicht hinnehmen und sucht zwei Verbündete: Vater und Sohn Firmin. Der Vater ebenfalls angestellt beim Minister, ein kluger Kopf und fleißiger Arbeiter, aber zu bescheiden, um die Lorbeeren für seine Arbeit einzuheimsen. Und der Sohn ein junger Dichter, verliebt in die Tochter des neuen Ministers. Doch Selicour beherrscht den Tanz auf dem gesellschaftlichen Parkett: Er hat mit guten Manieren das Herz der Mutter des Ministers gewonnen, macht mit vorbildlichem Eifer beim Minister selbst einen ausgezeichneten Eindruck und wird bald mit der Aussicht auf Beförderung belohnt. Die letzte Hürde scheint er im Flug zu nehmen, als er ein Dossier von Vater Firmin als seine eigene Arbeit ausgibt und mit einem glühenden Gedicht des Sohnes um die Tochter wirbt. Doch schließlich wird der Parasit entlarvt, die Zecke abgestoßen – und der Wirt befreit.

Ursprünglich sollte Friedrich Schiller die französische Komödie des Schauspielers und Theaterdirektors Louis Benoît Picard lediglich übersetzen. Aus dieser Beschäftigung wurde eine eigene Bearbeitung des Stücks, und Schiller verzichtete bei der Veröffentlichung sogar auf die Nennung von Picard, sodass „Der Parasit“ heute als ein Werk Schillers gilt. Uraufgeführt wurde das 1791 entstandene Lustspiel über Karrierismus, Mobbing und Korruption 1803 am Hoftheater Weimar – vor mehr als 200 Jahren. Das Publikum kann heute eine rasante Komödie erwarten zu einem anscheinend unausrottbaren Phänomen, in einer Sprache, die vielleicht ein bisschen schillernder ist als gewöhnliche Bürosprache.

Regisseur Stefan Bachmann war 1992 Mitbegründer des Berliner Theater Affekt. Bis 1998 inszenierte er u. a. an der Volksbühne in Berlin, am Theater Neumarkt in Zürich und am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. 1998 bis 2003 war er Schauspieldirektor am Theater Basel. Seit 2001 ist er auch als Opernregisseur tätig. Er war mehrfach zum Berliner Theatertreffen eingeladen, zuletzt 2011 mit der Inszenierung von Kathrin Rögglas Die Beteiligten am Wiener Burgtheater, wo er seit 2009 fester Regisseur ist. 2013 wird er Intendant des Schauspiel Köln. Im Rahmen der 17. Internationalen Schillertage inszeniert er Schillers Stück Der Parasit, das am 21. Juni das Festival eröffnet.

Eine Produktion des Staatsschauspiels Dresden

In Koproduktion mit den 17. Internationalen Schillertagen / Nationaltheater Mannheim

Inszenierung: Stefan Bachmann –

Bühne: Olaf Altmann –

Kostüme: Barbara Drosihn –

Dramaturgie: Felicitas Zürcher

mit Christian Clauß, Benjamin Höppner, Lars Jung, Hannelore Koch, Matthias Luckey, Philipp Lux, Ahmad Mesgarha, Thorsten Ranft, Ines Marie Westernströer

www.schillertage.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150

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