Da klingelt es an der Tür, und Emanuel Striese, Direktor der frisch angekommenen Wandertheatertruppe, wirbt um Unterstützung für seine Vorstellung. Nein, mit Theater hat man nichts am Hut. Doch da entdeckt Striese den „Raub der Sabinerinnen“. Das Werk einer stadtbekannten Persönlichkeit – das ist genau das, was er braucht! Er ist wild entschlossen, es aufzuführen, und sei es noch so schlecht. Schließlich willigt Gollwitz ein, unter der Bedingung, dass sein Name nicht genannt wird und seine Frau nichts davon erfährt. Diese befindet sich im Moment samt der Tochter zur Kur, kommt aber just in dem Moment zurück, als der Professor inkognito seine Liaison mit dem Theater beginnt. Es folgen Intrigen, Allianzen, Verstellungen, um die Ehe, die bürgerliche Existenz und die Premiere zu retten.
Der Schwank der Brüder Schönthan entstand 1883, in der Hochphase der Gattung. Er spielt in klassischer Manier mit Schein und Sein und der heimlichen Sehnsucht des Bürgertums nach Ausbruch, Freiheit und dem vermeintlich Verruchten. Generationen von prominenten Schauspielern haben den Theaterdirektor Striese verkörpert, das Stück wurde mehrfach bearbeitet und verfilmt.
Susanne Lietzow, die das Stück auf die Bühne bringt, inszeniert u. a. in Magdeburg und am Wiener Volkstheater und erhielt 2014 den Nestroy-Preis für „Höllenangst“. In Dresden zeichnet sie für zahlreiche Inszenierungen verantwortlich, u. a. für „Klaus im Schrank“, „Corpus Delicti“, „Die Firma dankt“ und zuletzt „Das Gespenst von Canterville“.
Regie: Susanne Lietzow
Bühne: Aurel Lenfert
Kostüm: Marie-Luise Lichtenthal
Musik: Gilbert Handler
Video: Petra Zöpnek
Dramaturgie: Felicitas Zürcher
Mit: Thomas Braungardt, Christian Clauß, Holger Hübner, Hannelore Koch, Matthias Luckey, Ahmad Mesgarha, Benjamin Pauquet, Torsten Ranft, Laina Schwarz, Antje Trautmann, Ines Marie Westernströer