Strauss schwebte eine Spieloper »aus dem Geiste Mozarts« vor. Hofmannsthal thematisierte mit der scheinbar historischen Stoffwahl und im Gewand der Komödie aber gleichwohl die zeitgenössische Befindlichkeit, die Gegenwart der westlichen bürgerlichen Gesellschaft kurz vor dem Ersten Weltkrieg.
Das Stück beschreibt das Phänomen von heftigem Zeitenumbruch, von »Endzeit« und »Neubeginn« im Rahmen eines fiktiven, kultivierten, ständisch wohlgeordneten, niedlich-rokokohaften Wien, wo im Aufeinanderprall von Adel und erstarkendem Bürgertum die Umwandlung und der Verlust der bisher geltenden Werte vorgeführt wird.
Beide Autoren vollzogen mit dem »Rosenkavalier« eine deutliche Stilwende: mit der inhaltlichen Abkehr von mythischen Tragödien hin zu einer Realistik des Alltags, die gerade erst durch das verfremdende Gewand der Komödie ihre scharfe Eindringlichkeit gewann; und musikalisch folgte der Überladenheit der sinfonischen Sprache von Strauss’ vorherigen Opern ein durchsichtigerer Stil und die Wiederbelebung der klassischen Formensprache.
Musikalische Leitung... Kirill Petrenko
Inszenierung... Andreas Homoki
Bühnenbild... Frank Philipp Schlößmann
Kostüm... Gideon Davey
Lichtgestaltung... Franck Evin
Chöre... Robert Heimann
Kinderchor... Christoph Rosiny
Die Feldmarschallin Fürstin Werdenberg... Geraldine McGreevy
Der Baron Ochs auf Lerchenau... Jens Larsen
Octavian... Stella Doufexis
Herr von Faninal... Klaus Kuttler
Sophie... Brigitte Geller
Jungfer Marianne Leitmetzerin... Miriam Meyer
Valzacchi... Christoph Späth
Annina... Caren van Oijen
Ein Polizeikommissar... Manfred Sabrowski
Der Haushofmeister bei der Feldmarschallin... Peter Renz
Der Haushofmeister bei Faninal... Thomas Ebenstein
Ein Notar... Hans-Martin Nau
Ein Wirt... Thomas Ebenstein
Ein Sänger... Timothy Richards
Modistin... Karen Rettinghaus
Weitere Aufführungen
08. | 16. | 22. | 30. April
10. | 21. Mai