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„Der Rosenkavalier“ von Richard Strauss - Stadttheater Bern

Premiere Samstag, 31. Januar, 19.00 Uhr, Stadttheater

„Die Marschallin, Ochs, Octavian, der reiche Faninal und seine Tochter, das ganze Gewebe des Lebens zwischen ihnen, es gehört jener schwebenden, sonderbar erleuchteten Welt: dem Theater, in dem es nun schon eine Weile, und vielleicht noch für eine Weile, sich lebend hält.“

So sinnierte der Librettist Hugo von Hofmannsthal etwas wehmütig über den „Rosenkavalier“. Seine Hoffnungen sind heute weit übertroffen: Richard Strauss’ Oper gehört zu den Glanzstücken des Repertoires, obwohl es sich um Musik des 20. Jahrhunderts handelt.

In Gesprächen zwischen Komponist und Librettist entwickelten sich die Figuren. Inspiriert von der scheinbar guten alten Zeit, von Figuren aus Molièreschen Komödien und alten Genrebildern, kristallisierten sich die Spieltypen und ihre Verhaltensweisen heraus: Der Alte, der Buffo, der Junge, die Dame, der „Cherubin“, dazu das Gewimmel der kleinen Figuren, der Lakaien, Haushofmeister, des Wirts und Polizeikommissars, alles traditionell anmutend und doch mit durchaus modernen Gefühlen. Ein imaginiertes „Wien in den ersten Jahren der Regierung Maria Theresias“ scheint echt und ist zugleich gänzlich erfunden.

Aus einer vergangenen Zeit stammend, aber im 20. Jahrhundert komponiert und uraufgeführt, erweist sich das Werk als Inbegriff von Theater. Das Glück einer aufkeimenden Liebe wird zum Vergrösserungsspiegel für irdische Vergänglichkeit, ein unter Tränen lächelndes melancholisches Nachdenken über die unfassbare Relativität von Zeit als Thema in Kunst und Wissenschaft des beginnenden 20. Jahrhunderts.

Nach den Tragödien „Salome“ und „Elektra“ huldigt Strauss mit seiner beschwingten Komödie „Der Rosenkavalier“ nach Art der Opera buffa seinem grossen Vorbild Mozart. Natürlich bleibt Strauss in seiner Tonsprache, insbesondere durch seine üppige, sinnliche Instrumentierung, ein Kind seiner Zeit.

Hofmannsthal erfand für den „Rosenkavalier“ eine eigene Sprache, die in Teilen dem wienerischen Dialekt nahe steht. Der Text selbst gehört heute zur Weltliteratur, was bei einem Libretto eher selten der Fall ist.

Libretto von Hugo von Hofmannsthal

Uraufführung 1911 in Dresden

Musikalische Leitung Srboljub Dinić

Inszenierung Dieter Kaegi

Bühne, Kostüme Okarina Peter, Timo Dentler

Chor Alexander Martin

Die Feldmarschallin Fürstin Werdenberg Alexandra Coku

Der Baron Ochs auf Lerchenau Günter Missenhardt

Octavian Michaela Selinger

Herr von Faninal Robin Adams

Sophie Hélène Le Corre

Jungfer Marianne Leitmetzerin Fabienne Jost

Valzacchi Andries Cloete

Annina Qin Du

Ein Polizeikommissar / Ein Notar Richard Ackermann

Der Haushofmeister bei der Feldmarschallin Janos Holczer

Der Haushofmeister bei Faninal Mariusz Chrzanowski

Ein Wirt Veselin Ouroumov

Ein Sänger David Sotgiu

Eine Modistin Borjana Angelova

Ein Tierhändler Veselin Ouroumov

Lakaien Mariusz Chrzanowski, Andrzej Poraszka,

Rolf Scheider, Peter Santucci

Lerchenausche Diener Pier Dalas, Dono Donov, Gerassim Gerassimov,

Ivaylo Ivanov

Drei adelige Waisen Ninoslava Jaksić, Silvia Oelschläger,

Ulrike Schneider

Kellner Angel Petkov, Mariusz Chrzanowski,

Gerassim Gerassimov, Rolf Scheider

Ein Hausknecht György Antalffy

Kutscher Pier Dalas, Dono Donov, Tsunehiro Suzuki,

Andrzej Poraszka

Musiker Ivaylo Ivanov, Atanas Ouroumov,

Janos Holczer, Peter Santucci

Mutter Elisabeth Braur

Chor des Stadttheaters Bern

Berner Symphonieorchester

Statisterie des Stadttheaters Bern

Kinderchor Singschule Köniz

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