Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
DER SCHALTER von Jean Tardieu, Schauspielhaus ZürichDER SCHALTER von Jean Tardieu, Schauspielhaus ZürichDER SCHALTER von Jean...

DER SCHALTER von Jean Tardieu, Schauspielhaus Zürich

Premiere: Freitag, 19.11.2010, 20.30 Uhr, Pfauen/Kammer

In seinem 1955 geschriebenen Stück wagt der französische Autor Jean Tardieu einen Einblick in die kafkaesken Untiefen der Bürokratie.

Die in Rumänien geborene und in Berlin lebende Regisseurin, Künstlerin und Performerin Anca Munteanu Rimnic hat sich des Stoffes angenommen und erweitert ihn um eigene Texte und Bilder.

In DER SCHALTER, einem kleinem Meisterwerk des absurden Theaters, betritt ein Kunde „wegen Auskünften“ einen nicht näher zu bestimmenden Raum und zieht die Wartenummer 3640. Er hat viele Fragen - und er fragt: nach den Abfahrtszeiten vielleicht, nach der Frau seines Lebens, dem Ursprung der Welt oder auch nach einer zu wählenden Utopie. Doch was er zu hören bekommt sind nicht nur präzise Auskünfte, sondern vor allem viele Worte und weitere Fragen, denn für Jean Tardieu öffnete sich die Welt vollkommen ins offene Reich der Möglichkeiten: „Die Worte fliegen von Mund zu Mund und von Ohr zu Ohr. Sie vibrieren, sie fliegen durch die Luft wie Mücken. Und ist nicht jeder Kopf, selbst der leerste, wie ein Wörterbuch angefüllt mit Worten, die bereit sind, sich nach allen Winden zu drehen?“

Jean Tardieu, französischer Dichter und Dramatiker (1903-1995), schrieb das absurde Theaterstück DER SCHALTER im Jahre 1955. Seine deutschsprachige Erstaufführung erlebte es 1958 am Theater am Neumarkt in Zürich. Tardieu machte nicht nur als Verfasser surrealistischabsurder Lyrik und Einakter, sondern auch als Rundfunkpionier auf sich aufmerksam - u.a. fungierte er von 1954 bis 1969 als Leiter des UKWProgramms „France IV Haute Fidélité“ (später „France Musique“).

Anca Munteanu Rimnic, 1974 in Rumänien geboren, lebt und arbeitet heute in Berlin. Als bildende Künstlerin wird sie durch renommierte Galerien in den USA und Europa vertreten und feiert in den Bereichen Video, Fotografie, Skulptur sowie Performance weltweit Erfolge. Sie wirkte als Performerin, Schauspielerin und Ausstatterin u.a. an der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, auf Kampnagel Hamburg und am Staatstheater Wiesbaden. Als Regisseurin im Bereich Musikvideo arbeitete sie u.a. für „Die fantastischen Vier“ und das Berliner Popduo „2raumwohnung“.

Regie Anca Munteanu Rimnic

Bühne Anca Munteanu Rimnic,

Jan von Borstel

Kostüme Jacqueline Ziesmer

Musik Arno P. Jiri Kraehahn, Anca Munteanu Rimnic

Lichtdesign Adrian Fry

Dramaturgie Yvonne Gebauer

Mit:

Isabelle Menke

Franz Beil

Siggi Schwientek

Weitere Vorstellungen im Pfauen/Kammer:

20./ 30. November, jeweils 20.30 Uhr

21. November, 19.30 Uhr

1./ 3./ 4./ 6./ 9./ 10./ 13./ 14. Dezember, jeweils 20.30 Uhr

5./ 12. Dezember, jeweils 19.30 Uhr

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

PACKENDE WUCHT UND FEUER -- Wiederaufnahme von Giuseppe Verdis "Rigoletto" in der Staatsoper STUTTGART

In der Regie und Dramaturgie von Jossi Wieler und Sergio Morabito gibt es den berühmten Vorhang hinter dem Vorhang - also das Theater im Theater. Die Bühne von Bert Neumann macht die Sicht auf eine…

Von: ALEXANDER WALTHER

ZAUBER DER ZEITLOSIGKEIT -- Neue CD: Richard Wagner "Der fliegende Holländer" bei Naxos

Die Oper "Der fliegende Holländer" von Richard Wagner geht auf Wilhelm Hauffs Märchenerzählung "Der fliegende Holländer" zurück, die der Komponist im Jahre 1838 als Kapellmeister in Riga gelesen…

Von: ALEXANDER WALTHER

"Soirée Ravel" von Bridget Breiner / Richard Siegal in der Deutschen Oper am Rhein

Zu Ehren von Maurice Ravels 150.Geburtstag haben die Choreographen Bridget Breiner und Richard Siegal für die Deutsche Oper am Rhein einen Ballettabend mit vier neuen Stücken zu seiner Musik…

Von: Dagmar Kurtz

Gerissene Herzen -- "Die Gischt der Tage" nach dem Roman von Boris Vian im Düsseldorfer Schauspielhaus

Paris der Nachkriegszeit. Jazzmusik und die philosophische Strömung des Existenzialismus sind bei den französischen Intellektuellen populär. Boris Vian veröffentlicht 1946 seinen Roman "L’Écume des…

Von: Dagmar Kurtz

STRAHLKRAFT UND KLANGZAUBER -- Ardey Saxophonquartett im Schloss Bietigheim-Bissingen

Der Belgier Adolphe Sax hat das Saxophon im 19. Jahrhundert erfunden. Und bei seiner reizvollen Matinee im Schloss unterstrich das Ardey Saxophonquartett die Bedeutung dieses Instruments für die…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche