Falsche Fährte oder verheißungsvolle Spur? Was ist das Ziel und warum sollte man sich überhaupt auf den Weg machen? Schneewittchen jedenfalls irrt auf der Suche nach dem Wahren, Schönen und Guten durch einen Wald, von dem sie sich bald wünscht, sie hätte ihn vor lauter Bäumen nie gesehen. Sie trifft auf einen Jäger und – ob Märchenprinz oder nicht – lässt sich gnadenlos von ihm erledigen. Der Wanderer kam bei der Frage nach dem Aufstieg irgendwann sich selbst abhanden und wandelt nun zwischen Tod und Leben, Macht und Ohnmacht, Berg und Tal. Gefallene Engel, die auf einen Himmel verweisen, an den sich niemand mehr erinnern kann. Ein Panoptikum unbehauster Menschen, untröstlich, aber keineswegs trostlos. Eine Art Mentalitätsgeschichte der Unerlösten. Entwaffnend selbstironisch.
Regie: Corinna von Rad; Bühne: Piero Vinciguerra; Kostüme: Katja Strohschneider; Musik: Matthias Schmidt, Karsten Süßmilch, Rainer Süßmilch; Dramaturgie: Jens Groß; Darsteller: Thomas Douglas, Nicola Gründel, Ruth Marie Kröger, Heiner Stadelmann
Weitere Vorstellungen: 30. Oktober, 1., 8., 26. November,
3. und 27. Dezember 2008, jeweils 19.30 Uhr, Kleines Haus