Doch in Fandras Leben geht alles anders: Konservative Wollpullover lassen sie älter aussehen als sie ist. Die Mutter ist tyrannisch, und die Mitbewohnerin befiehlt ihr, nicht mehr depressiv zu sein. Fandras Ex-Freund, der vornehme Sepp, will keine Briefe mehr von ihr bekommen. In der Inszenierung des genialischen Regisseurs Jorgos Brontosaurus wird Fandra zwar geküsst, aber auch gleich darauf geschlagen. Die unbeirrbar hoffnungsvolle junge Frau verliebt sich in ihren Bühnenpartner Mads, doch der tut sich schwer mit dem Küssen. Er verlässt sie bald und wundert sich, dass sie da nicht weint.
So ist es ganz verständlich, dass Fandra Fatale, schwerelos wie ein Ballon, immer wieder in Richtung Zimmerdecke schwebt. Um sie auf dem Boden der Tatsachen zu halten, findet ihr literaturbegeisterter
Arzt das ultimative Mittel.
Die erfindungsreichen Stücke des 1984 geborenen Schweizers Lukas Linder zeichnen sich durch eine Mischung von absurder Komik und melancholischer Poesie aus. Mit großem Erfolg wurde in der Spielzeit 2010|2011 die Uraufführung von Linders zweitem Theatertext Das traurige Schicksal des Karl Klotz im Staatstheater Darmstadt gezeigt.
Inszenierung Martin Ratzinger |
Bühne und Kostüme Anna-Sophia Blersch
Mit Diana Wolf (Fandra Fatale), Tom Wild (Jorgos Brontosaurus / Arzt), Stefan Schuster (Mads), István Vincze (Hans / Der vornehme Sepp), Katharina Hintzen (Flegel), Karin Klein (Mutter)