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DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG: THE RAGE OF LIFE - LEBENSWUT von Elena Kats-Chernin und Igor Bauersima, Staatsoper Stuttgart, Junge OperDEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG: THE RAGE OF LIFE - LEBENSWUT von Elena Kats-Chernin...DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG:...

DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG: THE RAGE OF LIFE - LEBENSWUT von Elena Kats-Chernin und Igor Bauersima, Staatsoper Stuttgart, Junge Oper

Premiere 12. November 2010, 19 Uhr, Kammertheater Stuttgart

The Rage of Life, in englischer Sprache mit deutschen Übertiteln aufgeführt, stellt Fragen an das Leben, erzählt vom Träumen und Scheitern, von Lebenswut und Lebensmut.

Leif (Bariton Tobias Hächler) liebt Helena, gesungen von der belgischen

Sopranistin Liesbeth Devos: Sie ist sein Ideal, eine junge Frau voller Lebenshunger und kompromisslos in ihrem Kampf um Moral. Als sie tot sein soll, glaubt Leif nicht daran. Er findet sie versteckt in einem verlassenen Industriegelände. Die Eltern sprechen Leif den Verstand ab, bringen ihn in eine Klinik. Zusammen mit Helena flieht er und kämpft für sie beide den Kampf seines Lebens.

Der Librettist und Regisseur Igor Bauersima, u.a. Autor des erfolgreichen Theaterstücks norway.today, inszeniert selbst: In The Rage of Life treibt er seine Figuren immer tiefer in ein tragikomisches Verwirrspiel zwischen Realität und Illusion. Radikal lehnt Leif die gegenwärtige „verlogene“ Gesellschaft ab. Er will keine Songs schreiben wie sein Freund Des, nicht seine Feinde lieben, wie die Eltern es raten. Er will Wahrheit. Doch: "Was ist real? Ist Leif nicht einfach in den Wahnsinn geflohen, ist er gestorben – oder hatte er die ganze Zeit über Recht“, fragt Igor Bauersima.

Unabhängig von der Frage nach Realität oder Illusion zeigt er in The Rage of Life: "Es gibt nichts, das zwischen einem moralischen Leben und einem Menschen stehen kann, außer Mitmenschen. In anderen Worten: Die Grenze zwischen uns und einem moralischen Leben – wenn es denn eine gibt – ist gänzlich von Menschen gemacht und deshalb aufhebbar.“

Elena Kats-Chernin, Australierin mit russischen Wurzeln, studierte in den 1980er-Jahren bei Helmut Lachenmann in Stuttgart und schrieb verschiedene Musiktheaterwerke in schillernden Mischungen aus Komödie und Tragödie. Mit melodiöser Innigkeit verbindet sie Jazz-Elemente und Minimal Music, realisiert von Streichern, Holz- und Blechbläsern sowie einem großen Schlagzeugapparat. Eine Besonderheit in der Instrumentierung liegt im Einsatz des Toy Pianos: Ursprünglich als Kinderspielzeug gebaut, wurde

es erstmals von John Cage als Musikinstrument in seiner Komposition Suite for Toy Piano (1948) berücksichtigt.

Das Auftragswerk der Jungen Oper entstand in Koproduktion mit De Vlaamse Opera Antwerpen und Gent.

Musikalische Leitung Hans Christoph Bünger

Regie und Bühne Igor Bauersima

Video Georg Lendorff

Kostüme Johanna Lakner

Szenische Neueinstudierung Lars Franke

Dramaturgie Ute Haferburg, Barbara Tacchini

Besetzung

Helena Liesbeth Devos

Leif Tobias Hächler

Sonja, Krankenschwester Yuna-Maria Schmidt

Schwester / Penner Wiebke Renner

Mutter / Polizistin Nina Amon

Des / Pete / Penner Ulrich Cordes

Vater / Arzt / Penner Thomas Fleischmann

Arzt / Penner Neal Banerjee

Weitere Termine:

15.11., 18.00 Uhr | 16.11., 18.00 Uhr | 18.11., 19.00 Uhr | 20.11., 19.30 Uhr | 23.11., 18.00 Uhr | 25.11., 19.00 Uhr | 26.11., 19.30 Uhr | 29.11., 18.00 Uhr | 02.12., 19.00 Uhr | 03.12., 19.30 Uhr | 04.12., 19.30 Uhr | 08.12., 18.00 Uhr | 09.12., 19.00 Uhr

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