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Deutschlandweit erstes Festival für Wissenschaftstheater geplant - Theater Heilbronn und Science Center experimenta unterzeichnen einen Kooperationsvertrag

Zwei wichtige Einrichtungen der Stadt Heilbronn, die experimenta gGmbH, perspektivisch das größte Science Center Deutschlands, und das Theater Heilbronn, wollen künftig eng zusammenarbeiten. Dafür haben der Geschäftsführer der experimenta, Dr. Wolfgang Hansch, und der Intendant des Theaters, Axel Vornam einen Vertrag unterzeichnet, der die strategischen Handlungsfelder für eine Kooperation in den nächsten Jahren beschreibt.

 

Deutschlandweit erstes Festival für Wissenschaftstheater ab 2019

Bundesweite, ja vielleicht sogar internationale Ausstrahlung soll ein „Festival Wissenschaftstheater“ bekommen, das 2019 erstmals in Heilbronn stattfindet (die Vorbereitungen beginnen bereits 2017). Es soll dann im zweijährlichen Rhythmus unter Einbildung des Europäischen Netzes für Wissenschaftstheater (ETS-Projekt) fortgeführt werden. Ein solches Festival wäre bisher einmalig in Deutschland. International wollen sich Theater und experimenta dafür mit dem niederländischen Science Theater, dem Stockholmer Klara Sopptheater und der Londoner Gruppe Spectrum vernetzen. Ein speziell ausgelobter Förderpreis für die Entwicklung innovativer Formate an der Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft soll den Stellenwert und die Strahlkraft des Festivals erhöhen.

 

Gegenseitige Begleitung von Inszenierungen oder Ausstellungen

Eine Reihe von Aktivitäten wird die Kooperation jedoch lange vor 2019 mit Leben erfüllen. Der Startschuss hierzu ist bereits erfolgt. So werden derzeit Inszenierungen des Jungen Theaters und BOXX-Themenwochen durch Exponate, Lecture-Performances und Aktionen der experimenta begleitet. Ein Beispiel ist die Themenwoche zum Erfinder-Stück „Die Werkstatt der Schmetterlinge“. Das Theater unterstützt im Gegenzug Sonderausstellungen der experimenta mit theaterbezogenen Formaten.

 

Wissenschaftsethik

Ab 2017 wird sich das Theater mit einzelnen Inszenierungen in der BOXX und im Großen Haus an Ausstellungsthemen der experimenta anlehnen. Hier soll es vor allem um wissenschaftsethische Diskurse gehen: Darf Wissenschaft alles, was entdeckt, erforscht und erfunden wurde, in eine Anwendung bzw. in die tägliche Praxis überführen? Wer bestimmt die Grenzen und wie lassen sich diese beschreiben? Wo liegt die Verantwortung des Wissenschaftlers und Technikers, aber auch des einzelnen Bürgers? Interessant sind auch die Fragen nach den Persönlichkeiten, die hinter wissenschaftlichen Entdeckungen stehen.

 

Neue Stücke im Science Dome

Derzeit gibt es vor allem in der angloamerikanischen und niederländischen Dramatik Theatertexte zu diesen Themen. Über Auftragsvergaben an innovative Gruppen und Autoren sollen neue Stücke und Formate entwickelt werden, die auf der Bühne des neuen Science Dome gezeigt werden.

Der Science Dome wird ein architektonisches Highlight des Erweiterungsbaus der experimenta sein . Mit seiner um 180 Grad drehbaren Besuchertribüne und seiner hervorragenden technischen Ausstattung bietet er beste Bedingungen für Wissenschaftstheater.

 

Theaterpädagogische Workshops für experimenta-Mitarbeiter

Die Theaterpädagogik des Theaters Heilbronn entwickelt Fortbildungen und Workshops speziell für Mitarbeiter der experimenta, welche die Wissenschaftsshows im Science Dome präsentieren. Außerdem kreieren die Theaterpädagogen Formate, die Kindern mit den Mitteln des Theaters eine sinnliche Annäherung an naturwissenschaftliche Phänomene ermöglichen. Zugleich bietet die in der experimenta entwickelte interaktive Talentsuche Kindern eine Rückmeldung über ihre künstlerisch-sprachlichen Fähigkeiten, die dann bei Interesse in den Clubs des Theaters weiterentwickelt werden können.

 

Stärkung der Wissens- und Kulturstadt Heilbronn

Beide Unterzeichner betonen, dass diese Zusammenarbeit an den Schnittstellen der interaktiven Vermittlung von Naturwissenschaft, Technik und Wertediskurs innovativen und zukunftsweisenden Charakter haben soll. Ein gemeinsames Ziel ist es, Heilbronn als Wissens- und Kulturstadt zu stärken und moderne Konzepte interdisziplinärer Wissensvermittlung zu fördern.

 

 

 

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