Durch eine regennasse Nacht irren fünf Menschen, die einander nicht kennen, angestachelt von einer großen Sehnsucht nach Nähe, jeder auf eigene Weise verstört durch die Filmbilder von dem Mädchen in dem Auto mit dem Mann. Stella steht plötzlich vor der Tür eines Wildfremden, mitten auf dem Land. Sie hatte einen Unfall, behauptet sie. David, der Fotograf, der seit Jahren kein Bild mehr gemacht hat, weiß nicht, was er anfangen soll mit der Frau, die plötzlich in seinem Wohnzimmer sitzt. Paula, zuständig für die Sichtung der Aufnahmen, die ein Heer von Überwachungskameras ihr sendet, entscheidet sich plötzlich, den Kontrollraum zu verlassen und zum Fluss herunter zu gehen. Bald wird sie begleitet von einem Polizisten.
Alex, exaltiert, schwul, der Mittelpunkt jeder Party, zieht mit seinen Freunden durch die Clubs und will am Ende nur noch nach Hause.
Gemeinsam ist allen Geschichten, dass sie sich ums Sehen und Gesehenwerden, ums Zeigen und Verbergen drehen – um die Macht von Bildern und Selbstbildern, die Menschen für einen entscheidenden Moment aus der Bahn werfen.
Rob Evans, 1978 in Oxford geboren, lebt in Glasgow, wo er als Dramatiker, Regisseur und Schauspieler arbeitet. „Ein Mädchen in einem Auto mit einem Mann“ wurde 2004 am Londoner Royal Court Theatre uraufgeführt.
Inszenierung: Jens Poth
Bühne: Asim Brkic
Kostüme: Jens Poth und Asim Brkic
Dramaturgie: Dorothee Hannappel
Mit: Andrea Cleven, Marie-Claire Ludwig, Aljoscha Langel, Nico Link, Josef Wolf