Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Deutschsprachige Erstaufführung: "Justizmord des Jakob Mohr" von Eva Kot’átková - Theater HeidelbergDeutschsprachige Erstaufführung: "Justizmord des Jakob Mohr" von Eva...Deutschsprachige...

Deutschsprachige Erstaufführung: "Justizmord des Jakob Mohr" von Eva Kot’átková - Theater Heidelberg

PremiereSa 15.09.2018, 20.00 Uhr, Haus der Johannesgemeinde

Der Hilfsgärtner Jakob Mohr, geboren in Mannheim 1884 und verstorben 1941 in Paris, saß nach mehreren Gefängnis- und Zuchthausstrafen 1912 bis 1917 in der Heidelberger Universitätsklinik und in der Anstalt Wiesloch ein, weil er sich von übelwollenden Kräften mit Wellen beeinflusst glaubte. Auf seiner Zeichnung stellt er sich als Angeklagten vor einem Gericht dar, bestehend aus einer Reihe von Richtern, Geschworenen und Zeugen der früheren Prozesse, in die er verwickelt war.

 

 

Sich selbst zeigt er Rede und Antwort stehend, dabei aber beeinflusst von einem »Fernhypnotiseur«, der mit einem Apparat in seinen Händen Mohrs Gedanken kontrolliert.

Die tschechische Künstlerin Eva Kot’átková über ihr Projekt: »Den Ausgangspunkt bilden Ideen und Visionen der Patientinnen und Patienten. Ich übersetze sie quasi in den realen Raum. Die Performance ›Justizmord‹ beschäftigt sich mit einer Zeichnung von Jakob Mohr, der selbst Künstler und Patient in der Klinik war. Er glaubte an die Existenz einer sogenannten Einfluss-Maschine, einen Apparat, der jede seiner Bewegungen, jedes Wort und jede Geste mitbestimmt. Für mich entspricht diese Maschine einer präzisen Beschreibung der beklemmenden Mechanismen gewisser Institutionen und der Mechanismen in unserem Kopf.«

Theater trifft auf Bildende Kunst. Schauspieler*innen des Theaters Heidelberg treffen auf Psychiatrie-Patient*innen und Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung. Ein außergewöhnliches Theatererlebnis im historischen Gemeindesaal der Johanneskirche.

Regie, Bühne und Kostüme Eva Kot’átková
    Dramaturgie Jürgen Popig

Jakob Mohr Marco Albrecht
    Mutter Nicole Averkamp
    Richter Olaf Weißenberg
    Staatsanwalt Matthias Lamp
    Statisterie des Theaters und Orchesters Heidelberg
    Studierende der Theaterakademie Mannheim
    Patient*innen des Universitätsklinikum Heidelberg
    Dr. Thomas Röske, Leiter der Sammlung Prinzhorn

So 16 September
20.00 Uhr > Haus der Johannesgemeinde
Sa 22 September
20.00 Uhr > Haus der Johannesgemeinde
So 23 September
20.00 Uhr > Haus der Johannesgemeinde
Mi 3 Oktober
20.00 Uhr > Haus der Johannesgemeinde
Do 4 Oktober
20.00 Uhr > Haus der Johannesgemeinde
So 7 Oktober
20.00 Uhr > Haus der Johannesgemeinde

Do 18 Oktober
20.00 Uhr > Haus der Johannesgemeinde
Fr 19 Oktober
20.00 Uhr > Haus der Johannesgemeinde
Fr 26 Oktober
Zum letzten Mal
20.00 Uhr > Haus der Johannesgemeinde

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

SCHATTEN EINES DORFES - Deutsche Erstaufführung "Die Bagage" von Monika Helfer im Studiotheater Stuttgart

Die Inszenierung von Lisa Wildmann nach dem Roman "Die Bagage" der 1947 in Au/Bregenzerwald geborenen Autorin Monika Helfer lebt von suggestiven psychologischen Beobachtungen und starken…

Von: ALEXANDER WALTHER

EFFEKTVOLLE WENDUNGEN - "Der letzte Vorhang" von Maria Goos im Theater Atelier/STUTTGART

Dieses Stück von Maria Goos (die in den Niederlanden als Multitalent viele Fernsehpreise gewann) verpackt eine komplizierte Dreiecksbeziehung geschickt zu einem durchaus spannenden Stück mit…

Von: ALEXANDER WALTHER

Traum oder Wirklichkeit? "Die Tote Stadt" von Erich Wolfgang Korngold in der Deutschen Oper am Rhein

Nach dem Tod seiner über alles geliebten Frau Marie hat sich Paul nach Brügge zurückgezogen, einer Stadt, die für ihn mit ihren alten kleinen Häusern, kleinen Gassen und zahlreichen Kanälen einen…

Von: Dagmar Kurtz

VERWIRRSPIEL IM HOTEL - Mozarts "Don Giovanni" in der Staatsoper Stuttgart

Andrea Moses inszeniert Mozarts Meisterwerk in einem Hotel als Labyrinth gegenseitiger Täuschungen und Enttäuschungen. Auch hier eilt Don Giovanni als unwiderstehlicher Verführer von einer Eroberung…

Von: ALEXANDER WALTHER

EXPLOSIVE RHYTHMEN - Tanzabend mit Israel Galvan bei den Schlossfestspieleni n der Karlskaserne/LUDWIGSBURG

Der Spanier Israel Galvan gilt als "Nijinsky des Flamencos" und fühlt sich vom traditionellen Flamenco erstickt. Jetzt hat er sich Igor Strawinskys "Le Sacre du printemps" vorgenommen, jenes Ballett,…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑